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027 Avanchnzel

Der nächste Morgen begann wie meist. Akkirah schmiegte sich noch kurz an Vilkas bevor sie aufstand, dann ging sie runter zum Stall und kümmerte sich um ihr Pferd und als sie wieder zum Honigkeim hoch kam, hatte Vilkas bereits das Frühstück fertig gemacht, wobei Farkas ihm geholfen hatte. Da das Wetter wieder schön war, saßen die drei dann wieder draußen auf der Terrasse und genossen, den warmen Sonnenschein. "Ich werde nachher schauen, wann die nächste Kutsche zurück nach Weislauf fährt. Zu lange sollte ich nicht fort von Jorrvaskr bleiben, denn wir haben gut zu tun" sagte Farkas. "Es war schön, dass ihr gekommen seid, Bruder. Ihr wart eine große Hilfe gegen den Drachen", antwortete Vilkas. "Ich habe zu danken, dass ihr auf mich gewartet habt, um das Ungeheuer zu bekämpfen. Niemals zuvor habe ich so was Riesiges gesehen. Ich hoffen, es gibt nicht noch mehr von diesen Viechern." "Ich befürchte, das dem nicht so ist. "Drei sind tot, von einem vierten weis ich, das er noch irgendwo sein muß. Ich befürchte es gibt noch viel mehr. Ihr wisst nun, wie man sich gegen sie schützen kann. Ich gebe euch vorsorglich von der Salbe und Tinktur einiges mit, sowie die Rezepte um die Dinge herzustellen, für den Fall, dass ihr erneut auf einen Drachen stoßt" sagte Akkirah irgendwie traurig.
Nach dem Frühstück ging Farkas zu den Ställen und erkundigte sich nach einer Kutsche. Zu Mittag sollte eine nach Weislauf abfahren. Er gab bescheid, das er mitfahren wollte und ging zurück zum Honigheim, um seine Sachen zu packen und sich von Vilkas und Akkirah zu verabschieden. Die beiden begleiteten ihn zur Kutsche und sahen ihm, als sie losfuhr noch lange nach. Akkirah hatte ihren Arm um Vilkas gelegt, denn sie merkte, dass es ihm Leid tat, das sein Bruder schon wieder ging.
Heute brachte es eh nichts mehr, großartig noch irgendwo nach Arbeit zu suchen, also beschlossen Akkirah und Vilkas den Rest des Tages zu genießen und nahmen setzten sich in ihr Ruderboot und fuhren auf den See hinaus. Dabei kamen sie recht dicht an dem Steg der Fischerei vorbei, von wo aus sie plötzlich angerufen wurde. "Bitte, ihr müsst mir helfen, ihr müsst es nehmen und zurückbringen". Auf dem Steg stand eine Argonierin, die einen verängstigten Eindruck machte. Akkirah sah Vilkas an und dieser nickte. Sie fuhren an den Steg ran und Akki fragte, die Frau, was denn los sei. "Ihr müsst das Lexikon nehmen und es dahin bringen, wo es her kam, nach Avanchnzel." Sie drückte Akkirah einen merkwürdigen Würfel in die Hand. Und dann verschwand sie so schnell sie konnte. Akkirah starrte auf den Würfel in ihrer Hand. So etwas hatte sie noch nie gesehen und auch Vilkas wusste nichts damit anzufangen. "Es scheint drewmerschen Ursprung zu haben. Wir sollten uns erkundigen wo Avanchnzel zu finden ist und uns dort mal umschauen", meinte er. Sie beschlossen zurückzufahren und sich in Rifton zu erkundigen. Balimund, der Schmied, gab ihnen die Auskunft, das es sich dabei um eine Ruine der Drewmer handelte die dich südwestlich von Rifton in den Bergen befand. Ein kleiner Pfad sollte von der Hauptstrasse abgehend, dorthin führen. Zu Pferd würde man nicht ganz einen Tag brauchen, um dort hin zu gelangen.
"Was sollen wir nun machen, mein Liebster?", fragte Akkirah Vilkas später, als sie zu Hause beim Abendessen saßen. Er sah sie lange an. "Ich schätze, es ist das Beste wir bringen das Ding, was immer es auch sein mag, dahin zurück, wo es herkam. Ich wollte mir schon lange mal eine Drewmer Ruine von innen anschauen. Bisher hatte ich nie Gelegenheit dazu." Akkirah lächelte. "Gut, dann brechen wir morgen früh auf und schauen und die Ruine Näher an."
Sie standen am nächsten Morgen zeitig auf und nachdem sie einiges an Vorräten eingepackt hatten, brachen sie auf. Sie wussten nicht, was sein in der alten Ruine so erwarten würde, daher hatten sie Proviant für ein paar Tage dabei. Sie erreichten Avanchnzel am Nachmittag, da Adelante einen flotten Trab an den Tag gelegt hatte. Akkirah nahm, wie gewohnt die Zügel von Adelantes Trense ab und ließ sie unten am Fuß der Ruine laufen, während sie und Vilkas sich nach oben begaben und einen Eingang suchten. Auf einer höher gelegenen Ebene fanden sie ein Tor, das sich öffnen ließ. Sie beschlossen, da es zwischenzeitlich Abend geworden war, nach ihrem Aufstieg und suche nach dem Tor, die Nacht hier draußen zu verbringen und am nächsten Morgen, wenn sie ausgeruht waren die Ruine zu betreten.
Sehr frühzeitig waren Akkirah und Vilkas am nächsten Morgen wieder wach. Sie aßen etwas von ihren Vorräten und dann betraten sie durch den Eingang den dahinter liegenden Gang, der wie eine Höhle aussah. Nachdem sie ein Stückchen gegangen waren vernahmen sie Stimmen. Vilkas und Akkirah gingen in Deckung und schlichen vorsichtig weiter, um zu schauen, wer sich vor ihnen befinden würde. Eine der Stimmen kam ihnen bekannt vor. Es war die der Argonierin. Dann sahen sie 4 Schemenhafte Personen, die sich unterhielten. Es schien eine Version zu sein, von dem was hier vor einiger Zeit passiert war. Ein Schauer lief den beiden über den Rücken. Trotzdem folgten sie dem Weg, den die Gestalten, die sich dann plötzlich auflösten, genommen hatten. So gelangten sie zu einer riesigen Halle, wo die beiden die Baukunst der Drewmer bewundern konnte. Sie staunten über die Größe, denn keiner von beiden war bisher mal in einer solchen Ruine gewesen. Sie hörten die stampfenden Geräusche irgendwelcher fremdartigen Maschinen, die seit Jahrhunderten, wenn nicht noch länger immer noch am arbeiten waren. immer wieder strömte Dampf aus den Rohren und zischte manchmal heiß an ihnen vorbei.
Plötzlich vernahmen sie einen leiseren klappernden und scharrenden Ton. Akkirah griff sofort zu ihrem Bogen, während Vilkas sein Schwert zog. Eine mechanische Spinne bewegte sich auf sie zu, die Energieblitze verschoss. Akkirah zögerte nicht und ihr Pfeil traf das Gerät und zerstörte es auf der Stelle. Vorsichtig gingen die beiden auf das zerlegte Teil zu, um es zu untersuchen, als schon die nächste Maschine auf sie zukam. Dieses Teil war wesendlich größer, aber zwei kräftige Hiebe mit Vilkas Schwert ließen auch dieses in Einzelteile zerfallen. Staunend gingen sie anschließend weiter, blieben mal hier und da stehen, um die Konstruktionen und Baukunst zu bewundern.

An einer verschlossenen Gittertür blieb Akkirah stehen. Man konnte in den Raum dahin nicht reinschauen. Sie zog ein paar Dietriche aus ihrer Tasche und begann vorsichtig im Schloss damit rum zu drehen. Vilkas sah sie im ersten Moment erstaunt an. Dann fiel ihm ein, sie hatte längere Zeit in der Diebesgilde von Rifton verbracht und es dort gelernt. Als sie die Tür geöffnet hatte, sagte Vilkas nur "Nicht schlecht". Akkirah sah ihn an. "In manch Situationen kann es nicht Schaden Schlösser öffnen zu können. Ich bringe es euch gerne bei, wenn ihr es wünscht." "Hmmm", er zögerte, dann nickte er. "Ich denke es kann wirklich nicht schaden und es wäre doch schade, Schätze in solch Ruinen liegen zu lassen." In dem Raum fand sich noch eine verschlossene Kiste. Sie sah sie sich genauer an, ob sie durch irgendwelche Fallen zusätzlich gesichert war, aber davon war nichts zu merken "Da haben wir dann doch auch gleich das erste Übungsobjekt" grinste sie. Sie drückte ihm ein paar Dietriche in die Hand und zeigte ihm wie er damit umgehen musste. "Ihr müsst euch konzentrieren, versucht es durch den Dietrich zu erfühlen." Vilkas brauchte für das einfache Schloss fünf Dietriche, bis er es geöffnet hatte. "Prima, klappt doch schon recht gut." Wir werden bestimm noch auf weitere Schlösser stoßen, wo ihr weiterüben könnt", lächelte sie. "Ich glaube ihr übt einen schlechten Einfluss auf mich aus, mein Herz."

Vilkas und Akkirah ließen sich viel Zeit beim Erkunden der Ruinen. Sie machten, als sie das Gefühl hatten, es müsste Mittagszeit sein halt und aßen etwas. Kurz darauf hatten sie wieder ein Vision mit den vier Personen, die vor langer Zeit hier gewesen sein mussten. Immer wieder fanden sie verschlossene Räume die Akkirah meist leicht öffnen konnte. In den Truhen fanden sie Schmuck und Edelsteine, die sich an sich nahmen. Größere Gegenstände, wie Waffen und Rüstungsteile ließen sie zurück, da sie diese nicht mitschleppen wollten. Immer wieder mussten sie Aufpassen nicht in Fallen zu geraten, oder von diesen mechanischen Wesen, die immer wieder versteckt in Ecken lauerten, angegriffen zu werden.

Nachdem sie wieder eine ganze Zeit unterwegs waren, stießen sie auf ein verlassenes Lager. Und wieder hatten beide eine Vision, oder wie immer man das bezeichnen konnte, denn sie sahen wieder die vier Gestalten vom Anfang der Ruine, die sich unterhielten. Sie schienen hier gerastet zu haben, da der Weg wohl noch recht weit war. Akkirah und Vilkas beschlossen, dass es wohl besser wäre, auch eine Pause einzulegen, denn es müsste ja schon recht spät sein. Ins Inneren der Ruine drang kein Licht von außen, so dass sie den Stand der Sonne oder Sterne nicht sehen konnten. Sie sahen sich noch mal grünlich um, und dann nahmen holten sie ihre Vorräte heraus und aßen eine Kleinigkeit. Anschließend legten sie von den Fellen zwei nebeneinander und schließen dann aneinandergekuschelt ein, wenn auch nicht allzu fest ein, denn etwas unheimlich war ihnen die Umgebung doch.

Nachdem sie sich Ausgeruht fühlten standen sie wieder auf, gingen sie dann einigermaßen erholt weiter. Der Weg führte sie zu einer großen Halle, wo es wie an so vielen anderen Stellen am Rattern und Dampfen war. Sie befanden sich auf einer höher gelegenen Balustrade und sahen auf in der Mitte zwei Steintische, auf denen sich jeweils ein riesiger Zenturio befanden. Sie schienen aber nicht mehr zu funktionieren. Dafür aber das gute duzend mechanischer Spinnen, die um die Tische rum liefen. Da sie an diesen Maschinen vorbei mussten nahmen Vilkas und Akkirah Pfeil und Bogen zur Hand und versuchten diese Wesen von oben zu zerstören. Dafür das Vilkas an sich von Bogenschießen nicht viel hielt, war er doch recht treffsicher. Keine der mechanischen Spinnen erreichte die beiden funktionsfähig. Als sie unten bei den Tischen mit den Zenturien ankamen, schauten sie sich diese maschinen genauer an und waren froh, dass sie nicht gegen so etwas kämpfen mussten.

Anschließend gingen sie noch gute 3 Stunden durch die Hallen, fanden hier und da eine Truhe oder auch mit Fallen gesicherte Türen, die sie versuchten zu öffnen, um zu erfahren was sich da wohl hinter verbergen möge. An einem rampenartigen Durchgang, bat Akki Vilkas oben zu warten. Sie sahen unten einen Toten liegen und dieser hatte Ähnlichkeiten mit einen der vier, die sie in den Visionen gesehen hatten Die Druckplatten sollten lieber nicht betreten werden und so ging sie erst mal alleine vor, um den Weg zu sichern. Vilkas war darüber nicht glücklich, denn er machte sich doch Sorgen das seine Liebste etwas übersah, wusste aber, das sie sehr geschickt und aufmerksam war und Dinge eher erkannte als er. Unten angekommen entdeckte Akkirah einen Hebel. Sie betätigte diesen und deaktivierte damit die sich auf der Rampe befindlichen Fallen und gab dann Vilkas ein Zeichen er könne nun runterkommen. Aber er sollte trotzdem lieber oben nicht auf die Druckplatten treten. Sie fühlten beide, dass sie ihrem Ziel recht nahe waren. Sie schlichen vorsichtig weiter und sahen dann am Ende des Ganges eine Halle mit einer Treppe, an deren einer Seite ein riesiger Zenturio stand. Auf der anderen Seite musste auch einer gestanden haben, aber dieser lag zerstört am Boden, daneben eine weitere Leiche.

Akkirah machte ihren Bogen bereit und schoss aus sichrer Entfernung auf die Maschine. Sie erwachte zum Leben, aber war angeschlagen. Der nächste Pfeil ließ sie zurücktaumeln, dann fing sich die Maschine wieder und stürmte auf ungelenke Art auf Akkirah und Vilkas zu. Vilkas hatte sein Schwert gezogen und stürmte seinerseits auf das Teil zu. Dann pustete ihm die Maschine einen eisigen Atem entgegen. Im letzten Moment konnte Vilkas sich zu Seite werfen. Akkirah schoss einen weiteren Pfeil ab und lenkte damit die Aufmerksamkeit der Maschine auf sich. Das nutzte Vilkas, um von hinten mit seinem Schwert dem Zenturio den Rest zu geben. Als dieser zu Boden ging lief Akkirah erst mal zu Vilkas um zu schauen, ob er etwas abbekommen hätte. Er schüttelte den Kopf und nahm sie kurz in den Arm.

Am Fuß der Treppe die zu einer geschlossenen Tür führte, war eine merkwürdige Halterung. Akkirah kramte den Würfel, den sie von der Argonierin erhalten hatte, hervor und legte ihn in die Halterung. Der Würfel begann zu leuchten und sie hörten ein Geräusch oberhalb der Treppe. Die Tür hatte ich geöffnet. Akkirah lief vorsichtig hoch, um zu schauen wohin die Tür sie bringen würde. Sie schien in einen Wohnbereich zu führen und am Ende war eine weitere mit einem von dieser Seite vorgeschobenen Riegel versperrte Tür. Nachdem sie den Riegel entfernt hatte und die Tür geöffnet hatte, stand sie etwas oberhalb des Bereichs wo sie am vorherigen Tag hineingekommen waren. Die beiden waren froh, dass sie nicht den ganzen Weg wieder zurückgehen mussten und noch eine Nacht in diesen Ruinen verbringen mussten. Es gab aber noch eine weitere Tür. Sie beschlossen bevor sie gingen noch mal zu schauen, wohin die andere Tür führen würde. Sie kamen auf einen Balkon hoch über der Zwergenruine raus. In der Zwischenzeit war die Dämmerung bereits angebrochen. Sie mussten zwei volle Tage in der Ruine verbracht haben. Hoffentlich war Adelante nicht langweilig geworden und war deshalb nach hause gelaufen. So schnell sie konnten, kletterten sie vom Balkon hinab und liefen zum Fuß der Ruine wo sie die Stute zurück gelassen hatten. Akkirah stieß einen Pfiff aus und kurz darauf kam Adelante angetrabt. Akkirah angelte eine Möhre aus ihrem Beutel heraus und gab sie der Stute. Sie blieben diese Nacht da und am nächsten Morgen nachdem sie die Reste ihres Proviants verzehrt hatten, schwangen Akkirah und Vilkas sich auf ihren Rücken und ließen sie im gemütlichen Trab zurück nach Rifton laufen. Unterwegs schossen sie einen Hasen, den sie zu Mittag über einem kleinen Feuer brieten.

Die beiden Monde standen schon am Himmel als sie die Ställe erreichten. Gemeinsam kümmerten sie sich um Adelante, indem Vilkas ihr das Sattelzeug abnahm, während Akkirah ihr das Futter zubereitete und frisches Heu aufschüttelte. Nachdem sie gemeinsam noch das Pferd gestriegelt hatten zog Akki Vilkas Richtung See. Ihr war irgendwie nicht nach schlafen zumute, sondern nach einem Bad. Sie entkleidete sich am Wasser und sprang hinein. Vilkas blieb erst mal am Ufer und beobachtete sie. Dann zog auch er seine Rüstung aus und begab sich zu ihr ins Wasser und versucht sie n seine Arme zu nehmen, wobei sie ihm immer wieder entwischte. Kurz bevor er die Geduld verlor, lies sie sich von ihm fangen. Er zog sich an sie und sah in ihre im Mondlicht strahlenden bernsteinfarbenen Augen, bevor er sie küsste. Was danach kam überwältigte Akkirah wie immer und sie wusste später nicht mehr so recht, wie sie ins Bett gekommen war. Aber das war ihr egal. Sie lag neben dem wundervollsten Mann und spürte wie ihr Herz mit seinem im Gleichtakt schlug.
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