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Teil 024

„Der Grund warum ich hier bin?“, er rührte mit dem Löffel in der Tasse herum, als suchte er die richtigen Worte
„Vater was ist los? Hast du Ärger?“, fragte Tarja
Er blickte sie fest an und hoffte sie würde seine Bitte nicht ausschlagen.
Er rang mit den Wörtern und hoffte die richtigen zu finden.
„Ärger habe ich keinen, aber ich brauche deine Hilfe“, sagte er
„Was ist den los? Wie soll ich dir helfen?“, fragte Tarja
„Es ist so, letztes Jahr, konnte ich dich zu deinem Geburtstag ja nicht besuchen, weil ich
in Bravil war“
„Ja das weiß ich noch, du konntest mir nicht sagen warum“
Felen holte tief Luft“ Ich bin hier, weil ich hier sicher bin, hier werde ich nicht beobachtet“
„Wer beobachtete dich?“, fragte Tarja
„Die Synode, sie untergräbt die Autorität der Gildenmeister, wir sollen uns ihnen anschließen oder die Gilde verlassen, aber ich will mich nicht diesen Leuten und dem Kaiser unterstellen,
ich liebe das was ich tue, aber ich kann es hier nicht mehr, südlich der Kaiserstadt beugen sich alle der Synode“
„Und was willst du machen?“, fragte Tarja
Felen spielte nervös mit seinen Händen „Ich werde Cyrodiil verlassen“, sagte er leise
„Und wo willst du hin? Zurück nach Morrowind?“
„Ach bei allen Heiligen nein, ich gehe zurück nach Winterfeste“
„Nach Himmelsrand? An die Akademie?“, fragte Tarja
„Ja, Savos hätte mich gern dort, du weißt wir kennen uns ja schon lange, er ist mein Freund und war mein Mentor“
Tarja fragte sich, wie alt dieser Savos wohl war, wenn er ihren Vater schon als jungen Mann kannte.
„Und wie soll ich dir dabei helfen?“, fragte Tarja
Eine längere Pause entstand, Tarja schaute ihn an, wieder rührte er in seiner Tasse und starrte sie an, als würde er im Tee die richtigen Worte finden. Tarja hörte wie er scharf einatmete und dann sagte“ Du sollst mich begleiten, ich brauche deine Fähigkeiten als Kampfmagierin, die du ja jetzt bist“
„Wann willst du dich auf den Weg machen?“, fragte Tarja
„Ich muss noch einiges erledigen, wenn du dich dafür entscheidest mir zu helfen, werde ich dir eine Nachricht zukommen lassen - was sagst du?“
„Wie lange habe ich Bedenkzeit?“, fragte sie, obwohl ihr Entschluss schon feststand, aber sie musste es noch Marcus beibringen.
„Bis zu meiner Abreise, muss ich es wissen“, sagte Felen
„Gut, ich lasse es dich wissen, sobald ich mich entschieden habe“, sagte Tarja und legte ihre Hand auf seine und drückte sie.
„Jetzt geniess aber mal deinen Tee, bevor du den ganzen Geschmack rausgerührt hast“, lachte sie
„Danke“, sagte Felen und Tarja nickte kurz, dann machte sie sich auf den Weg in den Keller, schnappte sich Pfeil und Bogen und schoss ein paar Pfeile auf die Zielscheibe.
Für sie war es klar, das sie Felen begleiten würde, aber was würde Marcus dazusagen?
Fragen konnte sie ihn nicht, da er sich heute morgen dazu entschlossen hatte nach Anvil zum Hafen zu reiten, er würde erst spät in der Nacht wiederkommen.
Sollte sie mit Korst darüber reden? Nein sie würde ihre Entscheidung noch früh genug bekannt geben, es hatte jetzt keinen Sinn, darüber nachzudenken, sie musste die Sache erst mit Marcus klären.
Nachdem sie ihr Übungspensum erreicht hatte, ging sie zur Zielscheibe rüber und begutachtete ihre Treffer, zufrieden nickte sie und zog die Pfeile wieder aus der Scheibe und steckte sie zurück in den Köcher, sie hängte Pfeil und Bogen wieder zurück und setzte sich auf eine der Bänke und lächelte besonnen vor sich hin, viel hatte sie erreicht und gelernt in der Zeit bei der Gilde. War es schon Zeit für die nächste grosse Reise in ihrem Leben?
Felen sicher nach Himmelsrand zu begleiten und dann wieder zurück zur Gilde, es wäre eine
gute Erfahrung, die sie dort machen könnte.
Sie musste es einfach tun und sie hoffte Marcus wäre nicht dagegen.
Korst riss sie aus ihren Gedanken, als er von oben rief“ Tarja möchtest du mit uns essen gehen?“
„Nein geht ihr Zwei ruhig, trinkt aber nicht zuviel“ ,lachte Tarja
„Jawoll Mama“, lachte Korst und schloss die Tür wieder
Tarja ging nach oben in die Küche und machte sich ein Käsebrot und nahm sich eine Flasche Apfelsaft und danach ging sie rüber ins Badehaus, ihr war nach einem heissen Bad.
Sie nahm sich ein Handtuch aus dem Regal und betrat den Raum für die Frauen, als sie Geräusche hörte die nur Liebende von sich gaben, plötzlich sah sie 2 Rothwardonenköpfe die kicherten, Tarja lief rot an und drehte sich zur Tür und sagte dann laut“ Sagt mal habt ihr Zwei kein Bett?“
„Tarja???“, hörte sie Branwen fragen
„Ja wer sonst“, sagte sie
„Verflucht wir hätten den Männerbaderaum nehmen sollen“, kicherte Farmin
„Bleibt ruhig, ich geh rüber“, sagte Tarja
„Schlechte Idee, die Wachmannschaft vom Schloss hat heute auch Badetag, obwohl den Männern würde es gefallen“, gluckste Farmin frivol
„Ja das glaub ich auch“, sagte Tarja
„Hier sind noch genug Wannen“, sagte Branwen
„Ja, aber bleibt im Wasser, nicht das mich sonst der Schlag trifft“, lachte sie
Sie nahm eine Wanne die ziemlich weit an der hinteren Wand stand und liess Wasser in die Wanne, ihr war bewusst das Farmin sie sehen würde, wenn sie sich ausziehen würde, aber das war ihr jetzt auch egal.
Sie glitt in das warme Wasser und entspannte sich, sie schloss die Augen und versuchte die Geräusche von Branwen und Farmin zu überhören, was aber gar nicht so einfach war.
„Bei Talos die sind aber wild“, dachte Tarja
Wasser platschte aus der Wanne und die Worte die sich beide um ihren Ohren warfen, sie taten als wären sie vollkommen allein hier.
Tarja atmete tief ein und schloss ihre Augen wieder und ignorierte die beiden.
Das nächste was sie spürte war dass das Wasser kalt war, sie musste eingeschlafen sein.
Schnell stieg sie aus der Wanne, wickelte sich in das Handtuch, liess das Wasser ab, trocknete sich ab und zog sich wieder an.
Als sie wieder im Gildenhaus war, holte sie sich einen Apfelsaft aus der Küche und ging in ihr Arbeitszimmer.
Sie zog eine bestimmte Kladde aus dem Regal, welches sie als Tagebuch nutzte, seit sie hier ist, da sie Zeit hatte schrieb sie mal wieder alle Erlebnisse und ihre Gedanken auf.
Etwas später klopfte es an die Tür, Tarja rief „Herein“
Branwen´s Wuschelkopf lugte herein, sie wirkte etwas beschämt.
„Willst du da stehen bleiben? Komm doch herein“, schmunzelte Tarja
„Öhm…ich bring dir was zu essen und ich wollte mich entschuldigen“
Tarja lächelte sie an „Ist doch nichts passiert“
„Ja aber es ist mir etwas peinlich, dass du das mitbekommen hast“, sagte sie
„Mach dir keine Sorgen, mir geht es gut. Aber geht ihr immer so wild vor?“
„Ja das ist unser Blut, wir sind halt so“, lachte Branwen
„Solange es euer Bett aushält“, sagte Tarja
„Ist Marcus nicht da?“, fragte Branwen
„Nein er wollte nach Anvil zum Hafen und schauen, ob was für ihn angekommen ist und er hat was mitgenommen. Wie war euer Höhlenausflug?“, fragte Tarja
„Oh ein paar Banditen und Viecher, aber sonst recht entspannt, ein paar Pflanzen habe ich auch gefunden, aber durch den Winter, wächst noch nicht viel, Farmin versetzt gerade die Sachen beim Schmied“
„Oha, den habe ich gestern fertig gemacht“, lachte Tarja
„Du wirst den armen Kerl, doch hoffentlich nicht allzu fertig gemacht haben?“, lachte Branwen
„Naja Marcus war dabei, wahrscheinlich wäre ich allein noch erfolgreicher gewesen“, sagte sie
„Ja Männer sind manchmal zu einfach gestrickt, ein Zwinkern, eine kleine Zuwendung und sie fressen einem aus der Hand, aber ich sollte jetzt ruhig sein, ich habe dich heute schon genug verschreckt“, sagte Branwen
Es klopfte an der Tür und Branwen fragte ob sie gehen sollte, was Tarja aber verneinte, sie rief „ Herein“ und Felen kam herein, seine Wangen waren gerötet, das konnte man trotz der grauen Hautfarbe erkennen.
„Vater, ich glaube du hattest wohl einen Met zuviel, das weltliche Leben bekommt dir nicht“, Tarja musste grinsen
Felen grinste“ Na lass mir doch meinen Spass“
„Vater, das ist Branwen meine rothwardonische Freundin“
Felen reichte ihr die Hand“ Es ist mir eine Freude dich kennenzulernen, ich hörte Tarja lernte bei dir noch etwas über die Heilkunst eures Volkes, mein Name ist übrigens Felen“
„Es ist mir eine Freunde dich kennenzulernen. Tarja ist die erste Freundin die ich habe und sie ist so wissbegierig, das es mir Spass macht ihr noch etwas beizubringen, aber ich lerne auch von ihr“
„Ja Freundschaft baut auf geben und nehmen“, sagte Felen
„Ja so ist es, so ich lass euch dann mal allein und Tarja vergiss nicht deine Sachen zu essen“, sagte sie und verliess das Zimmer.
„Magst du was von dem Teller, Vater? Ich schaffe das wahrscheinlich nicht alles“, sagte Tarja
„Nein lass mal, ich bin satt, das Essen in der Eiche und Krummstab ist so lecker“, sagte er
„Ja es ist ein schönes Wirtshaus“, sagte Tarja
„Darf ich dich was fragen?“
„Vater, du darfst mich alles fragen“, sagte sie und legte ihre Hand auf seinen Arm
„Es ist aber sehr persönlich“, sagte Felen
„Du darfst mich auch persönliche Sachen fragen“, sagte Tarja und lächelte
„Naja, es ist mir etwas peinlich, aber wie gross ist die Chance, das ich irgendwann mal
Opa werde“, fragte er
„Würdest du gern ein Opa werden?“, fragte sie
„Es wäre schon sehr schön, wenn ich wüsste, dass die Chancen bestehen“, sagte er
„Weißt du Marcus und ich haben schon über Hochzeit gesprochen, heiraten werden wir auf alle Fälle und vielleicht gibt es auch irgendwann Nachwuchs, wer weiss das schon, auf das Thema Kinder, wollte Marcus noch nicht so eingehen“
„Ihr habt ja auch noch Zeit und ich bin ja auch noch im besten Alter, aber ihr ladet mich doch zu eurer Hochzeit ein“
„Aber natürlich, du bist mein Vater und so weit ich weiss, habe ich sonst keine Verwandtschaft oder du hast mich darüber im Unklaren gelassen, was aber auch egal ist.“, sagte sie
„Wenn du welche hättest, würdest du gar nichts über sie wissen wollen?“, fragte Felen
„Ach Vater, wo waren sie dann die letzen 22 Jahre? Ich habe dich und meine Schildbrüder und Schwester hier in der Gilde, braucht man mehr Familie?“, fragte sie
Felen schaute sie an und nickte „Wenn du wüsstest“, dachte er
„Na dann geh ich mal in mein Zimmer, mach nicht mehr so lange und iss noch was“, sagte er und gab ihr einen Kuss auf die Wange
„Ja das werde ich tun, wenn Marcus wieder da ist, spreche ich mit ihm und dann sage ich dir bescheid“, sagte sie
„Na ich hoffe ihr streitet euch nicht“, sagte er
„Ach das wird schon“, sagte sie
„Schlaf gut, Kleines“, sagte er und stand von Stuhl auf
„Du auch Vater“, sagte sie
Felen verliess das Zimmer und Tarja schrieb weiter, irgendwann fingen ihre Augen an zutränen und sie beschloss ins Bett zu gehen“

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