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Teil 004

Einige Tage später....
Tarja war nun ein fester Bestandteil in der Trainingsgruppe, sie lernte viel von den Männern und hatte es durch ihre mittlerweile lockere und nette Art geschafft, Freundschaften zu schließen, was Marcus etwas bedauerte, weil sie nur noch selten seinen Kontakt suchte, sie unterhielten sich, scherzten wenn sie zusammen waren, trainierten auch noch zusammen, aber mehr kam von ihr nicht, die anderen Männer war auch aufgeschlossener als er, vielleicht suchte sie so einen Mann mit denen man auch mal Unfug machen konnte, er war nicht der Typ dazu, er wurde etwas stiller und in sich gekehrter, was auch Korst auffiel.
So zitierte Korst ihn in sein Besprechungszimmer, während der Trainingsfreien Zeit.
"Marcus ich muss mit dir sprechen, es ist sehr wichtig"
Etwas schwer fällig stand Marcus auf und ging zu Korst ins Besprechungszimmer.
"Bitte schließ die Tür", sagte Korst
Marcus schloss die Tür und setzte sich auf den Stuhl vor den Tisch und schnaufte.
"Marcus was ist los mit dir? Du wirst ja immer stiller! Ist etwas passiert?"
"Tarja ist passiert, seit sie in der Trainingsgruppe ist, hat sie kaum noch Augen für mich", sagte er leise
"Mensch Junge, was denkst du denn? Sie sucht Freunde, wenn man noch nie welche hatte, mit denen man Spaß haben kann und Unfug treiben kann und du bist da leider, ich muss es einfach sagen, sehr zurückhaltend und angespannt, wenn es um Spaß geht, du warst da mal anders und komm mir nicht wieder mit deiner ehemaligen Frau an"
"Aber....", begann Marcus
"Nein kein Aber, ich sehe wie Tarja dich anschaut, wärst du nur etwas leichter in deinem Tun und wärst wieder so wie du damals warst, dann könntest du sie im Sturm erobern, aber so verschreckst du sie"
"Ich mag sie wirklich, ich würde sogar versuchen mich für sie zu ändern, aber ich will nicht, wieder diesen Schmerz des Verlassens spüren"
"Marcus du nimmst das Leben viel zu ernst, morgen könntest du sterben und dann? Was hast du erreicht? Nichts, die letzten 3 Jahre hast du nur für die Gilde gelebt, fang an und lebe auch für dich und zieh endlich den Ehering aus, deine Ehe ist gescheitert und es war NICHT deine Schuld, akzeptier das endlich, deine ehemalige Frau ist Geschichte, sie liegt in einem anderen Bett mit einem anderen Mann"
Marcus wusste das Korst Recht hatte, deshalb rechtfertigte er sich nicht weiter.
"So jetzt trinken wir erstmal einen Met zusammen, da ich noch Neuigkeiten für dich habe"
Marcus nahm den Met, den ersten seit 3 Jahren und nahm einen großen Schluck.
Korst zog eine Schublade auf und holte einen Brief heraus und hielt ihn Marcus hin, Marcus nahm ihn und begann zu lesen

"Betreff Thorald und Freya HårdVind
"Sehr geehrter General Ylgar..."
Marcus schaute Korst an "General???"
"Unwichtig lies weiter", sagte Korst

"Gemäß Ihrer Erkundigung nach der oben genannten Familie
konnten wir folgendes in Erfahrung bringen
Thorald HårdVind geboren in Bruma
Freya Weißmähne geboren in Weißlauf (Himmelsrand)
Tochter Tarja HårdVind geboren am 21. Sonnenhöhe 4Ä 179
Thorald HårdVind befehligte in der 4Ä 171 bis 4Ä 175 einen Großtrupp von Bogenschützen und Schwertkämpfern im großen Krieg vor der Kaiserstadt. Thorald selbst war ein exzellenter Bogenschütze, Schwertmeister und Nahkämpfer.
4Ä 169 Hochzeit mit Freya Weißmähne, lebten in Bruma
Freya war ausgebildete Alchemistin und Heilerin, arbeitete in der Magiergilde und war Heilerin in der Kapelle zu Bruma.
Thorald HårdVind fiel 4Ä 180 bei einem Manöver, Freya HårdVind starb 2 Jahre später an einer Lungenentzündung. Die Obhut von Tarja HårdVind fällt fortan an Felen Fyr, ein Dunmer und Gildenmeister der Magiergilde in Bruma, zur Zeit ist Tarja HårdVind sesshaft in Choroll, Kriegergilde
Hochachtungsvoll Lordkanzler
Kaiserstadt 4Ä 200"

Marcus schaute Korst an, nahm noch einen Schluck Met und sagte dann" Sie hat gutes Fleisch und Blut geerbt, auch wenn es traurig endete, aber sie hat viel Gutes von ihren Eltern bekommen"
"Ja allerdings, kein Wunder das sie so schnell lernt, wir müssen das unbedingt weiter fördern", sagte Korst
"Ja das werden wir, aber warum spricht man dich mit General an?"
"Marcus das ist eine lange Geschichte und wird irgendwann erzählt werden, noch ist die Zeit dafür nicht reif und dabei belassen wir es bitte, ja?"
Marcus schaute ihn an" Ja lassen wir es dabei, alles hat seine Zeit"
"Gehst du jetzt nach oben?", fragte Korst
"Ja warum?"
"Es ist etwas für Tarja angekommen, würdest du ihr das geben?", fragte Korst
"Ja das mach ich gern"
Korst stellte eine Kiste auf den Tisch und legte einen Brief dazu.
"Das ist von ihrem Ziehvater"
"Da wird sie sich bestimmt freuen", sagte Marcus nahm die Kiste und den Brief, verabschiedete sich von Korst und verließ das Besprechungszimmer und ging die Treppe nach oben.
Seit langem klopfte er mal wieder an Tarja´s Tür
"Es ist offen", hörte er ihre Stimme und da war wieder das Gefühl in seinem Bauch, was er immer hatte, wenn sie sprach.
Er öffnete die Tür und sagte" Tarja hier ist Post für dich"
Tarja saß am Tisch und schrieb gerade etwas in ein Buch "Komm doch rein und stell es mir auf den Tisch, das wäre lieb von dir"
Marcus trat an ihren Tisch und sah dass sie Blumen malte und daneben standen Sachen geschrieben.
Er schaute sich die Blumen näher an und offenbar waren es Heilpflanzen und Alchemiezutaten und wie sie wirkten
"Du meine Güte, malst du einen Almanach?", fragte er
"Ja so was ähnliches, hilft gegen das Vergessen", sie lachte
"Oh ja das hab ich vergessen, du bist ja schon so alt", lachte Marcus
Tarja schaute ihn an" Hast du getrunken?"
"Ja den ersten Met seit 3 Jahren", sagte er etwas betreten
"Klasse, wird doch noch ein richtiger Nord aus dir?", lachte sie
"Du bist aber ganz schön frech, wir tun dir offenbar gut", sagte Marcus
"Ja ihr tut mir alle sehr gut und besonders du", sagte sie und griff nach Marcus Hand
Marcus zog sie hoch, umarmte sie und sagte" Du tust mir auch gut, aber jetzt mach erstmal deine Post auf und Felen freut sich bestimmt auch über Post, schreibe ihm, solange du noch Zeit hast, nächste Woche gehen wir ins Manöver und das dauert ein paar Tage.
Tarja nickte und sagte" Danke das du mir die Sachen gebrachst hast und für deinen Besuch, bis später"
"Ja bis später mein Fuchsie" Marcus löste sich von ihr und ging in sein Zimmer rüber, er setzte sich an seinen Tisch und drehte an seinem Ehering, Korst Worte klangen ihm noch in den Ohren, nein es war nicht seine Schuld dass seine Ehe gescheitert war, seine ehemalige Frau wollte einen Mann mit einem gewissen Einkommen, er hatte ihr damals gesagt das er nicht soviel besaß, da war es ihr egal, erst ein Zyklus später, bemerkte er gewisse Veränderungen an ihr und im 2 Zyklus ihrer Ehe erwischte er sie öfters mit Männern im Ehebett, aber erst im 3 Zyklus verließ sie ihn, natürlich ging sie nicht ohne Schuldzuweisungen, so dachte Marcus immer es wäre seine Schuld gewesen, aber so war es nicht, er war ihr immer treu, aber sie wollte nur das Gold und nicht arbeiten.
Marcus öffnete die Schublade seines Schreibtisches und zog ein dickes Bündel Briefe raus, alles Briefe an seine Frau, darunter auch einige Zeichnungen die er von ihr gemacht hatte und diverse Gedichte und Lieder, dann nahm er den Ring von seinem Finger und legte ihn zu den Briefen. Er hatte einen Entschluss gefasst, er nahm die Sachen, stand auf, verließ sein Zimmer und klopfte erneut an Tarja´s Tür.
"Ja ist offen", sagte sie wieder
"Tarja hast du etwas Zeit? Ich könnte deine Hilfe gebrauchen, es ist wichtig für mich"
Tarja drehte sich zu ihm rum und starrte ihn an" Irgendwas passiert gerade in dir"
"Ja das stimmt, hilfst du mir nun? Dazu müssen wir Choroll aber verlassen, es ist nicht weit"
"Ja natürlich helfe ich dir, wenn es dir wichtig ist, ich zieh nur schnell ein paar Stiefel an und komm dann zu dir"
"Ich warte vor der Tür", sagte Marcus und machte die Tür wieder zu.
Tarja schüttelte mit dem Kopf, diese Veränderung an Marcus war ihr sofort aufgefallen, aber noch wusste sie nicht was sie davon halten sollte, sie zog ein paar bequeme Stiefel und ging in den Flur, wo Marcus auf sie wartete.
"Sagst du mir was los ist?", fragte Tarja
"Ja wenn wir da sind", sagte Marcus etwas geheimnisvoll
Unten lief ihnen Korst über den Weg, er schaute Marcus an und nickte ihn strahlend an, auch er merkte die Veränderung
"Korst, Tarja und ich machen einen Spaziergang zur alten Priorei"
"Ja ihr 2 macht euch einen schönen Mittag"
Beide verließen die Gilde und liefen Richtung Südtor
"Was ist den eine Priorei?", fragte Tarja
"Da lebten damals Mönche, es hieß der Obermönch, war der einigste der wusste wo sich der Sohn von Uriel Septim aufhielt"
"Martin Septim? Dessen Abbild als Drache in der Kaiserstadt steht"
"Ja es ist schön zu sehen dass das Abbild wieder hergestellt wurde, es gehört ja zu unserer Geschichte, die Priorei stand sehr lange leer und daher wurde sie damals von der Gilde auf gekauft, genauso wie das Gelände Dreckhack, was du bald kennen lernen wirst, ach reiten kannst du zufälligerweise nicht"
"Nein Reiten kann ich nicht, du weißt doch das spartanische Leben"
"Na dann wirst du es lernen müssen, das kriegen wir auch noch hin", sagte Marcus
Sie verließen Choroll und Marcus atmete tief ein, die Frühlingsluft war angenehm warm, obwohl es erst die Erste Saat war, lange ist es her, das er Choroll verlassen hatte.
"Hier sind die Ställe, hier stehen die Pferde, wovon wir 4 besitzen, der Rest gehört dem Schloss, den Kurieren oder Reisende"
"Es duftet hier so toll nach Heu", Tarja schnupperte in die Luft und ihre Nase zog sich kraus, Marcus lächelte, es sah so hübsch aus.
Sie liefen weiter und dann sagte er" Siehst du da vorne den Turm? Das ist die Priorei, wie fit bist du?"
Tarja starrte ihn an" Willst du jetzt ein Wettrennen machen?"
"Warum nicht? Lust dazu?", lachte er
Tarja starrte auf ihre Stiefel und überlegte ob sie darin rennen konnte, ein Versuch ist es wert.
"Na dann los", sagte sie, raffte den langen Rock und rannte los, Marcus blieb verdutzt zurück, aber dann fing er sich und rannte ebenfalls los, schnell war sie das musste man ihr lassen, aber sie hatte auch jede Menge Energie, die raus wollte.
Er rannte schneller damit er aufholen konnte, aber sie war schneller, sie saß schon auf der Mauer der Priorei als er an kam, sie war kaum außer Atem, während er ganz schön schnaufte
Sie schaute ihn herausfordernd an" Na auch schon da?"
"Na hör mal du bist 9 Jahre jünger als ich", schnaufte er
" Und jetzt?" ,fragte sie
"Wir gehen auf den Hinterhof, da ist eine Feuerstelle, dort treffen wir uns immer, wenn wir etwas zu feiern haben"
"Ihr feiert?"
"Ja hin und wieder feiern wir auch, zum Beispiel nachdem Manöver mit allen Beteiligten oder wenn jemand Geburtstag hat"
Sie betraten den Hinterhof, hier standen Tische und Bänke, in der Mitte war eine große Feuerstelle
"Oh hier ist es aber schön und das alles gehört der Gilde?"
"Ja das Haus dient als Rückzug, wenn das Wetter schlecht wird, es hat 3 grosse Schlafräume, eine Küche, alles was darin gibt habe ich gebaut und die alte Kirche nutzen wir als Kühlraum, dort ist es nämlich immer sehr kühl drin"
" Du hast gebaut?"
"Ja mein Vater ist Tischler und Dachdecker und mein Onkel der mir sehr wichtig war, hat mir auch sehr viel bei gebracht, er hatte eine Sägemühle an einem See in Himmelsrand"
"Und die Bänke hier, hast du die auch selbst gemacht?", ehrfürchtig strich Tarja über das feine Holz
"Ja auch, aber ich hatte damals Hilfe von einen Gildenbruder, leider verliess er die Gilde wieder und ging zurück nach Himmelsrand um der Miliz zu dienen"
Tarja setzte sich an die Feuerstelle
"Möchtest du vorher etwas trinken?"
"Ja das wäre nett, aber nichts mit Alkohol ist noch zu früh"
"Wie wäre Traubensaft?"
"Ja das wäre nett von dir", sagte Tarja
"Ich hol schnell was aus dem Kühlraum"
Es dauerte nicht lange bis er wieder zurück kam und Tarja eine Flasche Saft brachte und sich neben sie an die Feuerstelle setze
"In Bruma alles in Ordnung", fragte er
Tarja strahlte ihn an" Ja Felen geht es gut und er freut sich das ich bei euch sein kann, ich werde ihm später noch einen Brief Zurückschreiben und vielleicht feiere ich auch Geburtstag und dann kann er doch kommen"
"Natürlich wenn er das schafft, der Weg ist ja schon länger 4 bis 5 Tage muss man schon einplanen", sagte Marcus
"Ach Felen schafft das schon, er ist ein Dunmer im besten Alter"
"Stimmt es das Dunmer sehr alt werden", fragte Marcus
"Ja sie können sehr alt werden, wenn sie nicht krank werden oder durch Kämpfe sterben", sagte Tarja und nahm einen großen Schluck Traubensaft
Dann schaute sie ihn an und fragte ihn "Es hat doch einen Grund warum wir hier sind, soll ich dir bei etwas helfen?"
"Ja du sollst mir den Feuerball zeigen, beziehungsweise wie ich ihn hinbekomme, wenn ich nicht im Kampf bin"
Tarja starrte ihn an" Du kannst Feuerball?"
"Ja aber auch Blitz und Eiszauber"
Fassungslos schaute sie ihn an " Mir fehlen die Worte"
Er griff nach ihrer Hand und sagte "Nur du kannst mir helfen meine Vergangenheit zu vergessen"
Sie nahm seine Hand und drückte sie "Willst du das wirklich?"
"Ja ich möchte es, die letzten 3 Zyklen waren für mich Qual, Schmerz und Pein, aber das Leben kann auch schön sein und ich möchte wieder so sein, wie ich einmal war, bevor das mit meiner Frau passierte", sagte Marcus
"Aber warum jetzt? Was ist passiert, das du deine Meinung geändert hast?", fragte Tarja
"Na ja Ausschlag gebend war das Gespräch mit Korst heute morgen und dann ist da diese Frau die ich etwas mag", sagte er und schaute Tarja dabei an, die diesen Seitenhieb dann doch auf Anhieb verstand und etwas rot im Gesicht wurde.
"Dir scheint es wirklich ernst zu sein und dein Ring ist ja auch schon weg", sie strich über die Stelle, wo der Ring war
"Es ist ein Goldring, der bringt bestimmt noch eine schöne Summe", sagte er
Tarja schaute ihn etwas seltsam an und sagte dann "Hast du ihn dabei? Darf ich ihn mal sehen?"
Marcus zog den Ring aus der Tasche und reichte ihn Tarja, die schaute ihn an und fragte " Er ist dir wirklich nicht mehr wichtig?"
"Nein ist er nicht"
Tarja stand auf und holte einen Stein, dann nahm sie den Ring und zog ihn fest über den Stein und nickte dann wissend.
"Hast du die Ringe gekauft?"
"Nein meine Frau hatte sie besorgt"
Sie gab ihm den Ring wieder und sagte "Der ist nix wert"
"Wie meinst du das jetzt?"
"Gold hat keinen Abrieb, der ist nur mit Gold überzogen, deswegen ist dein Finger an der Stelle auch verfärbt" Sie reichte ihm den Stein und er sah die Goldfarbe an dem Stein, vor Wut warf er den Ring ins nächste Gebüsch und fluchte "Verdammt"
"Böse?", fragte Tarja
"Das ist kein Ausdruck ist bin wütend"
"Gut dann halte das Gefühl, steh auf und komm ans Feuerbecken und werfe deinen Ballast hinein"
Marcus zog das Bündel Papier aus der Tasche und warf es ins Feuerbecken.
Tarja stand ganz entspannt neben ihm und hatte einen Feuerball in ihrer Hand der sanft schwebte und ganz leise sprach sie zu ihm " Erinnere dich an die Zeit mit deiner Frau, wie sehr sie dir wehgetan hat und wie sehr du die letzten Jahre gelitten hast, rufe dir schlechte Erinnerungen auf, auch wenn es weh tut, hinterher tut es nicht mehr weh"
Marcus schloss die Augen und rief sich 6 Zyklen mit Erinnerungen auf und während er da stand und seine Erinnerungen leerte, fiel ihm auf das er mehr schlechte als gute Zeiten mit ihr gehabt hatte und als er die Augen öffnete, sah er seinen Feuerball, Tarja nickte und sagte" Nun zerstör die Erinnerungen und beginne ein neues Leben"
"Darf ich schreien?", fragte Marcus
"Wenn es dir dann besser geht. natürlich, es ist ja dein Frust der jetzt raus will" sie legte ihre Hand auf seinen Arm und lächelte ihn mut machend an "Los du schaffst das"
Mit einem lauten und befreienden Schrei warf Marcus, den Feuerball auf das Bündel Papier, dann sank er zurück auf die Bank, Tarja setzte sich neben ihn und der Feuerball verpuffte in ihrer Hand
"Das geht auch?" fragte Marcus
"Ja das geht auch, ist aber für ungeübte sehr schmerzhaft"
Marcus stand auf und holte sich eine Flasche Saft und trank sie in einem Schluck aus, dann stellte er sich vor Tarja und fragte "Darf ich dich jetzt etwas länger umarmen als Dankeschön?"
Tarja stand auf und ging einen Schritt auf ihn zu "Ja darfst du"
Er schloss sie in seine Arme und flüsterte ihr ins Ohr "Danke für deine Hilfe"
"Freut mich das ich dir helfen konnte"
Sie blieben lange in der Position und Tarja nahm ihn das erste Mal so richtig wahr, er war auf dem richtigen Weg in ein besseres Leben.
"Tarja ich mag dich" sagte er leise
Sie schaute ihm in die dunkelbraunen Augen " Ich mag dich auch sehr, Marcus"
"Ich möchte ja nicht aufdringlich sein", sagte Marcus "Aber ich muss dich ganz dringend etwas fragen"
"Wenn wir heute schon bei Veränderungen sind, frag ruhig"
"Ich weiß ich bin und habe nicht viel und vielleicht mache ich mich gleich zum kompletten Depp, aber ich muss wissen, ob du dir eine Zukunft mit mir vorstellen könntest"
Tarja löste sich von ihm und schaute ihn lange an, für ihr zu lange und schon bereute er seine Frage, aber dann sagte sie "Marcus ich habe keine Ahnung wie und was Liebe ist und wie ich mich verhalten muss, aber wenn ich wirklich Liebe spüren kann, dann würde ich sie sehr gern mit dir teilen, aber das wolltest du jetzt bestimmt nicht hören, wäre es schlimm wenn wir jetzt nur sehr gute Freunde sind"
Erleichtert schaute Marcus sie an "Ja das reicht mir für den Anfang, voll und ganz aus"
Sie setzten sich eng zusammen wieder an das Feuerbecken, Marcus schaute dem Rauch des brennendes Papier zu und er spürte deutlich, wie sein altes Leben mit dem Rauch und dem Frühlingswind davon getragen wurde, kaum hörbar seufzte er, zufrieden schloss er die Augen.
Tarja schaut ihn an, es war immer noch Marcus, aber er sah erleichtert und zufrieden aus, sie war froh das sie ihm helfen konnte, das er sich nun besser fühlte
"Marcus kannst du mir etwas über das Manöver erzählen oder ist das geheim?"
Marcus öffnete die Augen und sagte" Ich kann dir da nicht sehr viel erzählen, Korst und der Kommandant der Stadtwache, denken sich immer irgendwelche Szenarien aus, dann bekommt man Aufgaben und die muss man allein oder im Verbund lösen"
"Puh das hört sich aber schwer an, wird man dann auch bewertet?"
"Nein man bekommt keine Bewertung, aber man muss sich schon sagen lassen, was man gut und schlecht gemacht hat, was aber nur dazu dient, sich zu verbessern, man wird da nicht angemeckert"
Tarja atmete erleichtert auf" Ich habe schon etwas Angst davor"
"Musst du nicht, die Leute die du kennst, nehmen daran teil und keiner Verurteilt dich, wenn du einen Fehler machst, schließlich lernt man aus Fehlern"
Sie nickte "Ja du hast ja recht"
"Aber nun sag mal du bist ja jetzt bald einen Mondumlauf bei uns, gefällt es dir überhaupt bei uns oder gibt es was, was dir gar nicht gefällt?"
"Was willst du jetzt hören? Es sind alle sehr nett zu mir, die Männer üben mit mir, geben mir Ratschläge, ich bin nie allein, fühle mich auch nicht allein gelassen, ich denke so kann man sich Familie vorstellen, ich habe viel Freiraum, ich werde nicht gezwungen etwas zu tun, alles bis auf das Training ist freiwillig, was will ich mehr?"
"Na das hör man doch gern, freut mich das es dir bei uns gefällt"
"Ja ich sehe Korst schon irgendwie als meinen dritten Vater, sag es ihm aber nicht"
"Ja Korst ist schon ein toller Gildenmeister, aber ich kann dir schon sagen, das er dich sehr gern hat"
"Hat er keine Kinder?"
"Weißt du auch wenn ich schon lange in der Gilde bin, weiß ich nicht viel über Korst, ich weiß das er eine Frau hat, aber er erzählt nicht viel über sein Leben, aber das nehme ich hin, über dich weiß ich mittlerweile schon mehr"
Sie schaute ihn an" Wie meinst du das jetzt?"
"Na ja ich weiß das du aus Bruma bist, das du keine Eltern mehr hast, das du Magierin bist und ein Naturtalent am Schwert, das du gern malst und schreibst"
"Ja schreiben ist sehr wichtig für mich, hier habe ich auch die Zeit dafür"
"Oh apropos Zeit, wir sollten langsam mal wieder zurück laufen", sagte Marcus
"Oh das ist aber schade, es war gerade so schön, mit dir allein zu sein und zu reden"
Er schaute sie an und sagte mit liebevoller Stimme " Ja ich habe es auch sehr genossen"
" Was machen wir jetzt mit der Glut?", fragte Tarja
"Ach die geht von allein aus", sagte Marcus
Dann machten sie sich auf den Rückweg nach Choroll.
Als sie endlich wieder in der Gilde waren, war schon das Essen aufgetragen, beide setzten sich an den Tisch und bedienten sich.
Korst schaute Marcus an " Wie sieht es aus, geht ihr heute mit in die Eiche und Krummstab, da gibt es heute Musik"
Tarja schaute Marcus an, Marcus schaute Korst an" Ja sehr gern"
Auf diese Antwort war Korst jetzt gar nicht gefasst, aber Tarja´s strahlendes Lachen sagte sehr viel aus, offenbar hatte sie es geschafft, Marcus aus seinem alten Leben zu befreien und als Marcus mit seiner linken Hand, nach einem Brot griff, sah Korst, das er seinen Ring nicht mehr trug, er schaute Tarja an und formte ein lautloses Danke mit seinen Lippen, Tarja lächelte Korst an und nickte.
"Wann gehen wir? Bleibt noch Zeit zum Umziehen`", fragte Tarja
"Ja natürlich hast du noch Zeit", sagte Korst, schnell sprang Tarja auf und rannte nach oben
Dann richtete Korst sein Wort an Marcus" Willkommen im Leben und jetzt geh und zieh dich auch um"
Marcus schaute ihn an "Es fühlt sich so gut an"
"Ja das glaub ich dir"
"Ich bin froh das du mir die Augen geöffnet hast, danke mein Freund"
"Ja schon gut und jetzt geh"
Da Tarja viel Zeit hatte, hat sie sich aus den alten Roben der Gilde, neue Kleider genäht, sie war froh das sie das konnte.
Sie nahm einen schwarzen Rock, ein rotes Oberteil mit Trägern und ein paar schöne Stiefel die sie von den Frauen bekommen hatte, sie öffnete ihren Pferdeschwanz und ihre rotbraunen Haare, fielen bis tief in den Rücken, sie schüttelte die Haare durch, ein Teil der Haare zog sie nach vorne, lang war es her das sie ihr Haar offen trug.

Marcus stand vor dem Schrank und überlegte was er anziehen sollte, er entschied sich für eine schwarze Wildlederhose und ein weißes Schnürhemd und dazu ein paar schicke schwarze Stiefel.
Als er fertig war ging er nach unten, setzte sich an den Tisch und wartete auf die anderen, Farmin, Adding und Korst hatten sich auch herausgeputzt und nun warteten alle nur noch auf Tarja.
Diese kam etwas später die Treppe runter und den Männern blieb vor Bewunderung der Mund offen stehen, Marcus starrte sie an und dachte" Wenn es Engel gibt, dann muss sie einer sein"
Tarja kam die letzte Stufe runter und drehte sich einmal im Kreis und fragte" Darf ich so mitkommen?"
"Wenn du mir einen Tanz schenkst, natürlich", scherzte Korst
"Ich werde tanzen?", fragte Tarja
"Ja natürlich wird da getanzt, also tanzt du auch", sagte Adding
Tarja schaute Marcus an " Sieh dich an, wie hübsch du aussiehst"
"Dankeschön Fuchsie, aber neben dir bin ich nur ein alter Mann"
"Denk daran, ich bin ja auch 9 Jahre jünger als du", sie zwinkerte ihm zu
"Na dann los, Kriegergilde, raus zum Spaß fassen", sagte Korst und schob seine Jungs und sein Mädel zur Tür raus
"Na hoffentlich übertreibe ich es nicht", sagte Tarja
"Hast du schon mal gefeiert?", fragte Marcus
"Ja natürlich der letzte Tag des Jahres und Neujahr, waren immer Festlichkeiten in der Gilde und wir haben gefeiert, wie Oblivion"; lachte sie
"Mach dir keine Gedanken, der letzte des Monats, wird bei uns auch immer gefeiert und da ist der nächste Tag dann auch frei", sagte Marcus
"Oh das ist ja klasse, ein Tag zum Fit werden reicht", lachte sie
Die Eiche und Krummstab sah von außen schon urig aus, es war ein Fachwerkhaus, so wie sie in Choroll vorherrschten, nur die Gilden oder besser gestellte Leute hatten Steinhäuser, Tarja hatte ja mehr über für Holzhäuser, da war noch Leben drin, sie schaute das schöne Schild des Wirthauses an, während sie über die Bedeutung nach dachte, fühlte sie eine Hand auf ihrem Rücken, die anderen waren schon rein gegangen, sie hatte es gar nicht mitbekommen.
Es war die Hand von Marcus, ein wolliger Schauer lief durch ihren Körper, er schaute sie an und fragte " Wollen wir auch rein?"
Sie lächelte ihn an" Aber natürlich, ich war nur gerade etwas angetan von dem Stil des Hauses"
"Na ja ich mag ja am liebsten Holzhäuser", antwortete er ihr
"Ist nicht wahr? Du auch? Ich mag sie auch sehr, sie wirken ganz anders als Häuser aus Stein"
"Oh da drin ist es aber sehr rustikal, es wird dir gefallen", sagte Marcus, er öffnete die Tür und ging mit Tarja rein.

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