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050 Ein weiterer Neuzugang in Jorrvaskr

Am nächsten Morgen waren wirklich alle recht früh in Gange. Akkirah und Vilkas fiel es schwer aufzustehen, denn sie wussten, sie würden sich mehrere Tage nicht sehen und wollte jede gemeinsame Minute noch nutzen. Aber irgendwann mussten auch sie das Bett verlassen und sich ankleiden. Akkirah sammelte einige Dinge zusammen von denen sie meinte, Vilkas könne sie unterwegs gut gebrauchen und packte sie in die Satteltasche. Es war beschlossen worden, das Vilkas, Nerena und Athis zu Pferd losziehen würden. Damit würden sie schneller vorwärts kommen und es wäre auch sicherer, wenn sie die Geisel befreit hatten, diese so nach Einsamkeit zu begleiten. Denn eine berittene Gruppe wurde seltener angegriffen, als eine die zu Fuß unterwegs war. Eigentlich hätten auch Farkas und Varis zu Pferd losziehen sollen, aber Aufgrund dessen das keine 10 Mammuts Farkas auf ein Pferd bringen würden, mussten die beiden zu Fuß gehen. Weil es hätte doch etwas blöde ausgesehen wenn Varis geritten wäre, während Farkas zu Fuß ging. Sie würden aber bis Rorikstatt mit der Kutsche fahren. Diese sollte sich auch heute Morgen auf den Weg nach Markath machen, was passend war. Ria und Torvar hatten von vorneherein vor gehabt zu laufen, denn sie wussten ja nicht genau wo sich der Troll aufhalten würde.

Während die Gefährten noch am Frühstücken waren, war Frogar schon zu den Ställen hinunter gelaufen, um die Pferde zu füttern und schon mal das Zaum- und Sattelzeugs raus zu legen. Selbst satteln konnte er die meisten noch nicht, weil dafür war er noch zu klein. Nur bei Adelante, die brav neben dem Strohballen, den er sich hinlegte stehen blieb gelang ihm das bisher. Skulvar hatte drei ruhige Wallache rausgesucht, die er den Gefährten zur Verfügung stellen wollte. Aber Frogar machte nur zwei von ihnen und Adelante fertig, so wie es ihm Akkirah aufgetragen hatte. Die drei Reiter sowie Torvar und Ria wollten so früh wie möglich aufbrechen. Farkas und Varis mussten sich gedulden bis der Kutscher fertig war und der wollte erst eine Stunde vor Mittag losfahren.

Farkas und Akkirah gingen mit hinunter, um sich von ihren Schildgeschwistern zu verabschieden. Als Vilkas Adelante gesattelt unter stehen sah, schüttelte er den Kopf: "Das geht nicht. Ich kann Adi nicht nehmen." Akkirah nahm ihn in den Arm. "Ich will aber, dass ihr sie reitet. Dann weiß ich, dass euch nichts passieren wird. Sie wird euch vor allen Gefahren unterwegs warnen. Und für mich wird sich hier bei Bedarf schon ein Pferd finden." Skulvar nickte und deutete grinsend auf den jungen zappeligen falbfarbenen Hengst im Auslauf. "Wagt es nicht, das Tier meiner Frau zu geben, der ist ja gar noch gar nicht zugeritten." Vilkas war entsetzt über diesen Vorschlag. "Versprecht mir, dass ihr euch nicht auf dieses wilde Tier setzt, mein Herz." Sie spürte die Angst die ihn überkommen hatte. "Ich verspreche es Euch, mein Liebster." Sie küsste ihn zum letzten Mal bevor er auf Adelante aufstieg. Akkirah schlang kurz die Arme um die Stute und beschwor sie, gut auf Vilkas aufzupassen und ihn heil zu ihr zurückzubringen. Als wenn die Stute sie verstanden hätte schnaubte sie ihr ins Ohr.

"Passt gut auf euch auf, Bruder", sagte auch Farkas zum Abschied während er seinen Arm trösten um Akkirah gelegt hatte, die den Tränen nahe war. Dann ritten die drei los. Ria und Torvar machten sich auch auf den Weg. Akkirah und Farkas standen noch einige Zeit da und schauten den Reisenden nach. Dann zog Farkas Akkirah an der Hand haltend fort. "Nun kommt, Schwester. Vilkas ist bald wieder zurück. Es ist doch nicht das erste Mal, das er ohne euch losgeht." "Ihr habt ja recht, aber es fällt mir immer wieder schwer ihn gehen zu lassen, zumal er gut eine Woche fort sein wird. Das ist doch was anderes als zwei oder drei Tag." Sie seufzte leise.

"Ihm ist es auch nicht leicht gefallen, das konnte man ihm ansehen. Aber nun kommt wirklich, Varis und ich können bestimmt noch ein paar gute Ratschläge von unserem Herold gebrauchen, bevor auch wir los müssen." Sie versuchte zu lächeln und Frogar ergriff ihre andere Hand und zog sie wie schon Farkas weiter. Was sollte sie nur gegen zwei solch Kerle machen? Sie ließ sich von den beiden mitziehen und nach einem kurzen Stück gelang es Frogar mit seiner Art auch schon, Akkirah ein Lächeln abzugewinnen. Nachdem die drei oben in Jorrvaskr angekommen waren, half Akkirah Farkas und Varis ihre Sachen zu packen und dann wurde es auch schon langsam Zeit für die beiden, zur Kutsche hinunter zu gehen. Auch Frogar musste wieder runter, denn er war mit seiner Arbeit bei den Ställen noch nicht fertig.

Akkirah verabschiedete sich von Farkas in der Methalle und ging dann hinunter in ihre Gemächer, wo sie anfing, die ungeliebte Buchhaltung zu machen und zu schauen, wie es um ihre Vorräte bestellt war. Wegen der Vorräte zog sie Tilma zu Rate und gemeinsam stellen sie eine Liste auf, von Dingen die sie wieder brauchen würden. Damit war sie bis Mittag beschäftigt. Nach dem Essen das sie nur mit Tilma, Vignar und Brill eingenommen hatte, da Frogar noch unten bei den Ställen war und wahrscheinlich bei Skulvar etwas zu essen bekam ging sie hinunter zum Markt und bestellte bei Charlotta die notwendigen Dinge. Diese freute sich, über die Großbestellung und versprach die waren würden in den nächsten Tagen direkt nach Jorrvaskr geliefert werden. Akkirah überlegte ob sie am nächsten Tag mal nach Flusswald rüber reiten sollte, um Gerdur zu besuchen. Da könnte sie sich dann gleich erkundigen, wie teuer eine große Fuhre Holz werden würde, denn auch die Holzvorräte gingen langsam mal wieder dem Ende entgegen und Belethors Holz war immer recht teuer.

Sie ging hinunter zu den Ställen um Skulvar zu fragen, ob er nun doch ein passendes Pferd für sie hätte. Der Wallach, den eigentlich Vilkas haben sollte, müsste ja nun noch arbeitslos sein.

Sie hatte Glück. Der Wallach würde ihr bei Bedarf die nächsten Tage zur Verfügung stehen. Wo sie Skulvar nun auch schon alleine traf, fragte sie auch gleich, wie er eigentlich mit der Arbeit des Jungen zufrieden war. Skulvar konnte sich vor Lob kaum bremsen, so schwärmte er von Frogar. "Hättet ihr eigentlich etwas dagegen, wenn der Junge anfängt, Reiten zu lernen?" Fragte Skulvar plötzlich. Akkirah dachte nicht lange nach, denn sie hatte eh vorgehabt, ihm es auf Adelante beizubringen. Wenn aber Skulvar Zeit hatte, wäre es natürlich auch sehr gut, zumal der Junge dann auch gleich auf verschiedenen Pferden lernen könnte. Sie nickte:" Ich habe absolut nichts dagegen. Solange er nicht auf den Falben gesetzt wird", lachte sie.
"Ihr wollt eure Stute nicht vielleicht doch verkaufen? Sie und der Falbe würden ein gutes Zuchtpaar ergeben."
Akkirah schüttelte den Kopf: "Die gebe ich nicht her. Ach würdet ihr morgen Frogar frei geben? Ich würde ihn gerne mit nach Flusswald nehmen, wenn er denn möchte."
"Das geht in Ordnung, so fleißig wie der Junge immer war, hat er sich eine freien Tag erdient."
"Danke. Wir sehen und dann morgen bei Sonnenaufgang."

Dann ging Akkirah wieder in die Stadt. Sie statte ihrem kleinen Haus einen Besuch ab und schaute ob alles in Ordnung war, und lüftete mal ordentlich durch. Dann begab sie sich wieder hoch nach Jorrvaskr. Bis zum Abendessen war es noch eine Weile hin und so begab sich Akkirah hinunter in ihre Gemächer wo sie Papier und Kohle hervorkramte und einfach mal anfing den Grundriss des Wohnquartiers auf zu Zeichnen. Sie überlegte wie man etwas Platz schaffen könnte. Von Anfang an hatte ihr das Achterzimmer etwas missfallen, da man dort selten wirklich Ruhe hatte. Es dürfte nicht schwer sein die Rundbögen dicht zu machen und dort jeweils eine Tür einzusetzen. Damit würde es schon mal etwas ruhiger werden können. Auch war jeweils zwischen den Räumen von Aela und Frogar, sowie den Zimmern der Zwillinge Platz um einen kleinen zusätzlichen Raum zu schaffen. Wenn allen anderen wieder da wären würde sie ihnen ihren Vorschlag zeigen. Mal schauen, was die davon halten würden.

Dann müsste sie sobald Vilkas wieder da war mit ihm wegen seines alten Zimmers sprechen. Er brauchte es ja nun nicht mehr und es wäre hervorragend für Ria und Torvar geeignet.

Dann wurde es auch schon langsam Zeit sich wieder hoch zu begeben. Vignar und Brill saßen schon am Tisch und Frogar kam gerade in die Methalle von draußen herein gestürzt. Sie musste ihn aber noch mal wieder vom Tisch hoch scheuchen, da er sich doch erst noch Waschen sollte. Bei Essen bat Akkirah Vignar doch am nächsten Tag, wenn sie unterwegs sein würde auf die Methalle ein Auge zu haben und wenn jemand mit einem Auftrag kam, diesen Anzunehmen. Vignar lächelte und nickte. Als Frogar hörte das es mit nach Flußwald durfte war er vollkommen aus dem Häuschen. Er liebte es Ausflüge in die Umgebung zu machen.

Nach dem Essen half Akkirah Tilma beim Abräumen und abwaschen und begab sich dann hinab ihn ihre Gemächer, wo sie sich aufs Bett packte und ein Buch vor die Nase nahm. Es dauerte wie meist, wenn Vilkas nicht da war sehr lange bis sie einschlafen konnte. Am nächsten Morgen war sie auch schon früh wach und als Frogar vorsichtig an ihre Tür klopfte war sie schon angezogen. Gemeinsam aßen sie etwas Brot und Akkirah trank einen Becher Tee, während Frogar seine Ziegenmilch zu sich nahm. Dann zogen sie auch los. Akkirah war wie immer sicherheitshalber voll bewaffnet. Frogar trug ein kleines extra von Eorlund für ihn angepasstes Schwert bei sich. Frogar saß vor Akkirah auf dem Wallach, der bisher scheinbar noch keinen Namen hatte und von Frogar einfach immer Brauner gerufen wurde. Nach einigen Metern war Akkirah froh, dass sie Vilkas Adelante mitgegeben hatte. Der Wallach hatte so einen harten Gang, dass sie kräftig durchgeschüttelt wurde. Auch seine Trittsicherheit ließ etwas zu wünschen übrig. Er war nicht für unebene Bergpfade geeignet. Trotzdem erreichten die drei Flusswald gegen Mittag.

Gerdur freute sich sehr Akkirah wieder zu sehen. Sie war gerade mit Hod und ihrem Jungen beim Essen, als Akkirah mit Frogar ankam. Sie wurden herzlich eingeladen, mit ihnen zu Essen, was Akkirah gerne tat. Nach dem Essen durften die beiden Jungen, die im gleichen Alten waren gemeinsam Flusswald unsicher machen. Hod ging zurück an seine Arbeit während Akkirah Gerdur beim Aufräumen half. Als beider fertig waren setzen sie sich gemütlich auf die Bank vor dem Haus. Akkirah fragte Gerdur, wie es mit ein oder gar zwei Fuhren Holz aussehen würde. Da es Aufgrund der Spannungen zwischen den einzelnen Fürstentümern in letzter Zeit häufig zu übergriffen gekommen war, hatte sich das auch auf den Holzhandel ausgewirkt. Dazu kam, dass Helgen komplett zerstört worden war und damit hatte Gerdur zurzeit Holz im Überfluss übrig. Sie wurden sich auch schnell handelseinig und so sollten in gut drei Wochen 2 Fuhrwerke von Weislauf kommen und das Holz abholen. Akkirah erkundigte sich noch, ob Gerdur etwas von ihrem Bruder Ralof gehört hatte und ob es ihm gut ging. Sie selbst hatte ihn seit ihrer Flucht aus Helgen und dem anschließenden Besuch in Flusswald, wohin er sie damals mitgenommen hatte, nicht wieder gesehen. Gerdur wusste nur dass es viel für Ulfric unterwegs war, und dass es ihm, als sie die letzte Nachricht vor 3 Monaten erhalten hatte soweit gut ging.

Dann wurde es auch schon wieder Zeit zum Aufbruch, denn Akkirah wollte nicht noch in der Nacht auf der Straße sein. Sie rief nach Frogar, der kurz darauf außer Atem mit Gerdurs Sohn ankam. Sie hatten gemeinsam mit der Tochter des Schmieds fangen gespielt. Akkirah und Frogar erreichten die Ställe von Weißlauf, als die Sonne unterging. Sie versorgten schnell noch den Braunen und gingen dann hoch nach Jorrvaskr, wo Tilma eine Kleinigkeit zu Essen für die beiden bereithielt. Nach dem Essen unterhielt sich Akkirah noch etwas mit Vignar um zu erfahren ob sich etwas ereignet hatte, was nicht der Fall war. Beruhigt begab sie sich in ihre Gemächer wo sie vor dem Schlafengehen wieder etwas las.

Der nächste Tag fing Ereignislos an. Gegen Mittag kam dann Aela von ihrer Tour zurück. Sie war nicht alleine und wurde von einer jungen Nord in Akkirahs Alter begleitet.

"Das ist Marla. Sie ist in Drachenbrügge aufgewachsen und war lange Zeit als Jägerin unterwegs. Dann hatte sie sich der kaiserlichen Armee als Kundschafter angeschlossen. Dort lernte sie den Umgang mit Schwertern. Aber im Laufe der Zeit hatte feststellen müssen, dass die Ziele der Kaiserlichen doch nicht so ganz mit den ihren in Einklang zu bringen waren. Außerdem wurde wohl jemand höhergestelltes aus ihrer Gruppe ihr gegenüber etwas zu aufdringlich und als sie ihm in die Schranken verwies, wurde das als Angriff auf ihn gewertet und sie musste die Armee verlassen. Ich habe sie unterwegs getroffen und wir sind ins Gespräch gekommen. Als sie erfuhr dass ich den Gefährten von Weislauf angehöre, fragte sie dann, ob die Möglichkeit bestehen würde, dass sie bei uns aufgenommen werden könnte. Ich sagte ihr, das kann ich nicht entscheiden, da müsste sie schon mit nach Jorrvaskr kommen und dort selbst anfragen."

Akkirah musterte die Frau. Sie trug leichte Lederkleidung, hatte einen Jagdbogen dabei und ein Bastardschwert, das sowohl mit einer, als wie auch mit zwei Händen genutzt werden konnte. Sie war nicht viel größer als Akkirah, aber wesentlich breiter und kräftiger gebaut. Ihr Gesicht machte einen offenen ehrlichen Eindruck und ihre dunkelgrünen Augen schauten sie direkt an.

"Hallo Marla. Ich bin Akkirah. Zurzeit sind leider alle anderen ausgeflogen und unterwegs, also muss euer Antrag auf Aufnahme bei der Gefährten noch ein wenig warten. Bis dahin kann ich euch als Unterkunft die beflaggte Mähre empfehlen. Die Zimmer sind günstig und sauber und auch das Essen ist sehr gut. Wenn ihr mögt könnt ihr aber gerne zum Training herkommen, bis die Entscheidung gefallen ist." Akkirah lächelte sie an. "Ich danke euch. Ich hoffe, es wird mir gelingen euch von meinen Qualitäten zu überzeugen." In dem Moment kam Frogar von seiner Arbeit bei den Ställen zurück.

"Akki, Akki, Skulvar hat erzählt das in Nähe der Koppeln, die außerhalb der Ställe liegen ein paar Wölfe gesichtet wurden. Können wir da heute Nachmittag mal kontrollieren gehen?"
"Frogar, ihr wisst doch, das es unhöflich ist, wenn Leute unterhalten einfach dazwischen zu sprechen." Frogar senkte beschämt den Kopf. "Es tut mir Leid Akki, ich wollte nicht unhöflich sein."
Marla näherte sich dem Jungen und fuhr ihm mit der Hand durchs Haar. "Er ist doch noch ein kleines Kind, da passiert so etwas schnell einmal und es war bestimmt nicht böse gemeint."

Frogar wich zur Seite und schmiegte sich an Akkirah "Ich bin kein kleines Kind." sagte er wütend. Akkirah legte ihren Arm um ihn. "Kommt, mein Freund, geht euch erst mal waschen und dann last euch von Tilma was zu essen bringen. Später reden wir über die Angelegenheit mit den Wölfen, Okay?" Frogars Augen leuchteten, als er nickte. Er löste sich von Akkirah und ging hinunter in die Wohnquartiere. Beim Gehen warf er Marla noch einen bösen Blick zu.

Als er fort war wandte sich Akkirah an Marla. "Auch wenn er noch ein Kind ist, hat er sich hier zu benehmen. Und es ist unpassend, wenn sich da eingemischt wird." In Marlas Augen blitzte ganz kurz etwas wie Widerwillen auf, was weder von Akkirah noch Aela bemerkt wurde. "Es tut mir leid. Ich werde mich beim nächsten Mal zurückhalten", sagte sie mit leicht gesenktem Blick. Akkirah nickte freundlich und dann verabschiedete sie sich erst mal von der Anwärterin. "Ich würde nun gerne erst mal von Aela erfahren was sich bei ihr getan hat."

"Aber sicher doch, ich werde mich in die beflaggte Mähre begeben und dort einquartieren." Marla lächelte, dann drehte sie sich um und ging.
"Sie ist sehr selbstsicher und weiß was sie will", sagte Aela nachdem Marla gegangen war. "Aber Ansonsten machte sie bisher einen guten Eindruck auf mich, wo wir unterwegs waren."
"Warten wir ab, was sich denn die Tage so ergibt und was die andern, wenn sie zurück sind sagen werden."
"Wo sind sie eigentlich alle?"
"Nun, es gab einiges zu tun und auch unsere Neulinge müssen ja mal irgendwann mit raus, also habe ich sie mit den anderen losgeschickt. Und da Ria und Torvar wohl auch mal etwas Zeit für sich brauchten mussten sie halt auf die anderen verteilt werden." Akkirah seufzte leise.

Aela sah sie an. "Also musste Vilkas auch mit?" Akki nickte. "Ach verdammt, ich vermisse ihn so sehr." Aela nahm sie in den Arm. "Ach Schwester, er ist doch bald zurück. Macht euch deshalb nicht immer so verrückt. Früher ging es doch auch, das ihr einige Tage ohne einander auskamt." "Da waren wir aber auch noch nicht verheiratet. Das war also was ganz anderes." Akki musste irgendwie über sich selbst lachen, den Aela hatte ja recht. Aber seit der Geschichte mit ihrem verlorenen Kind fühlte sie sich ohne Vilkas einfach nur unwohl. Aela ging dann auch erst mal in ihr Zimmer, um sich etwas frisch zu machen.

Zwischenzeitlich war Frogar auch schon wieder da. "Wollen wir nun losgehen und nach den Wölfen schauen?" Akkirah nickte. Eigentlich sollte Frogar heute ja Schreibübungen machen, aber die konnten auch noch am Abend gemacht werden. Sie selbst konnte auch etwas Abwechslung gebrauchen. "Nehmt euren Bogen mit. Und ihr werdet genau tun was ich euch sage, wenn wir auf die Wölfe stoßen, verstanden jungen Mann?" Frogar nickte. Akkirah holte auch ihren Bogen und dann machten sie sich auf den Weg. Auf dem Markt bei der beflaggten Mähre trafen sie wieder auf Marla, die sich dort etwas umsah. "Wenn es euch recht ist, würde ich euch gerne begleiten", lächelte sie. "Ich könnte auf den Jungen aufpassen, während ihr euch um die Wölfe kümmert." Frogar wollte sagen, er bräuchte keinen Aufpasser, als Akkirah ihm zuvor kam. "Danke für das Angebot, aber wir gehen alleine los. Zwei können sich besser vor Tieren verbergen als drei." antwortete Akkirah der anderen Frau. Diese nickte und wandte sich wieder den Ständen zu.

"Ich mag diese Frau nicht", sagte Frogar als sie kurz vor dem Tor von Weislauf waren.
"Ihr kennt sie doch noch gar nicht. Wartet mit euerem Urteil noch ein paar Tage." Versuchte sie ihn zu beruhigen. Allerdings hatte Akkirah Marla gegenüber auch recht gemischte Gefühle. Sie wusste nicht wieso und daher wollte sie versuchen, ihr so unvorgenommen wie nur möglichen gegenüber aufzutreten.

Die Außenkoppeln von Skulvar befanden sich neben den Feldern von Pelagias Hof. Da war es schnell mal zu, dass Wölfe aus den Bergen hinab kamen. Als sie bei den Koppeln ankamen, gab Akkirah Frogar ein Zeichen hinter ihr zu bleiben. Vorsichtig schlichen sie im Schutz der Sträucher, die die Koppeln an der Außenseite umgaben, zu der den Bergen zugewandten Seite. Die zwei Pferde die sich zurzeit auf der Koppel befanden, wirkten beunruhigt. Aber nicht wegen ihnen, sondern weil sie die Wölfe witterten. Dann sah Akkirah einen Schatten zwischen den Felsen herum schleichen. Sie gab Frogar ein Zeichen stehen zu bleiben und zeigte in die Richtung, wo sie den Wolf gesehen hatte. Frogar sah ihn auch, und dann tauchten noch zwei weitere auf. Sie beobachteten die Wölfe eine Weile Es schien sich um recht junge Tiere zu handeln, die sich gerade erst zusammen gefunden hatten und noch nicht sonderlich vertraut mit einander waren. Akkirah zog ihren Bogen und wies Frogar an es ihr nachzutun. "Ihr versucht den hellen Wolf zu treffen. Lasst euch beim Zielen Zeit und bleibt ruhig. Sobald ihr geschossen habt, kümmere ich mich um die beiden anderen. Frogar nickte und spannte seinen Bogen. Er war vorsichtig einen Schritt zur Seite getreten um eine bessere Schussposition zu erhalten. Dann Schoß er seinen Pfeil ab. Er hatte gut gezielt allerdings hatte der Wolf sich genau in dem Moment versucht umzudrehen, so das der Pfeil nicht sofort tödlich war. Er musste noch einmal seinen Bogen nachspannen und einen zweiten Pfeil hinterher jagen der dem Tier dann endgültig das Leben nahm. Akkirah hatte mehr Glück. Ihre beiden Pfeile trafen sofort und die zwei anderen Wölfe brachen auf der Stelle tot zusammen.

"Das habt ihr gut gemacht", lobte sie Frogar und strich ihm übers Haar. Frogar strahlte. Sie wollten den drei Tieren die Felle abziehen, und auf den Weg zu ihnen ließ Akkirah Frogar wieder hinter sich gehen. "Man weiß nie ob die Tiere wirklich tot sind. Manchmal ist noch etwas Leben in ihnen und sobald man neben ihnen steht greifen sie einen an. Und das ist meist für den Jäger tödlich. Wieder nickte Frogar. Aber in diesem Fall mussten sie eich keine Sorgen machen. Die drei Wölfe waren mausetot. Sie zogen ihnen die Felle ab und dann gingen sie zurück nach Weißlauf. Adrienne, die Schmiedin unten in Weißlauf würde ich über die Felle bestimmt freuen, denn sie hatte viel zu tun und Leder war oftmals knapp bzw. sie musste es teuer von den Jägern, die vorbei kamen kaufen.

Der Rest des Tages verlief wie geplant. Nach dem Abendessen musste sich Frogar noch mit Schreibübungen beschäftigen die Akkirah überwachte, während sie sich nebenbei mit Aela über die Dinge der letzten Tage unterhielt. Dann wurde es auch bald Zeit schlafen zu gehen. Am nächsten Morgen nach dem Frühstück erschien Marla. Sie fragte ob sie ein wenig auf dem Übungsplatz trainieren dürfe. Akkirah hatte nichts dagegen einzuwenden und sah ihr eine Weile dabei zu, wie sie mit ihrem Bastradschwert die Puppen bearbeitete. Sie wirkte recht sicher im Umgang mit der Waffe. Gegen Mittag kamen Ria und Torvar zurück. Es hatte sich rausgestellt, dass es sich um ein Trollpärchen und nicht einen einzelnen Troll gehandelt hatte. Aber trotzdem hatten beide wenig Mühe gehabt die Bestien zu erledigen. Akkirah beobachtete die beiden. Sie schienen sich unterwegs wirklich ausgesprochen zu haben so wie sie miteinander umgingen, was Akkirah sehr freute.

Sie stellte den beiden noch Marla vor, mit der Ria sich auf Anhieb verstand. Nach kurzer Zeit verließ Marla dann die Gefährten und begab sich zurück in die beflaggte Mähre. Ansonsten passiert an diesem Tag nicht mehr viel. Am nächsten Morgen beschloss Akkirah eine kleinen Ausritt zu machen. Sie lieh sich wieder den Wallach und ritt in Richtung nördlichen Wachturm. Sie ließ das Pferd unter stehen und ging die zerfallenen Treppen nach oben. Die Wachen beachteten sie kaum und grüßten sie nur kurz. Als sie da oben nach Weißlauf rüberblickte dachte sie daran wie sie schon mal hier oben stand. Wie lange war das nun schon her? Es musste gut eineinhalb Jahre her sein. Was hatte sich seit dem alles verändert. Sie war froh sich damals dafür entschieden zu haben zurück zu den Gefährten zu gehen, sonst wäre sie heute nicht mit dem wundervollsten Mann von ganz Himmelsrand verheiratet. Und wieder stellte sie fest, wie sehr sie ihn vermisste. Sie beschloss wieder hinab zu gehen und dabei sah sie aus der anderen Richtung zwei Männer den Weg entlang kommen. Farkas und Varis. Akkirah ritt ihnen entgegen.

Als sie sich den beiden näherte sah sie das Farkas irgendwas Großes auf dem Rücken trug. Beim näheren hinblicken sah sie dass es sich um einen ausgewachsenen Hirsch handelte. Aber warum half Varis nicht beim tragen? Nachdem Akkirah die zwei erreicht hatte ließ Farkas den Hirsch zu Boden gleiten und nahm seine Schwägerin zur Begrüßung in den Arm. Varis nickte ihr nur einfach zu.

"Was ist denn das? Warum muß sich Farkas alleine damit abschleppen?" sie konnte ihre Neugierde nicht so ganz unter Kontrolle halten.
"Es gab da nur eine kleine Wette und die hat Farkas verloren, also musste er den Hirsch alleine tragen." Akkirah musste lachen. Das sah Farkas mal wider ähnlich. Bestimmt hatte er mal wieder den Mund zu weit aufgemacht und das hatte er nun davon. Sie beschloss lieber nicht weiter nachzufragen um was es ging. Aber da sie nun hier war und auch ein Pferd dabei hatte entschied sie, dass der Wallach das tote Tier das letzte Stück nach Weißlauf tragen sollte. Die Männer widersprachen dem nicht. So gingen sie dann gemeinsam zurück in die Stadt. Während Akkirah sich noch bei den Ställen um das Pferd kümmerte gingen die beiden Männer schon mal nach oben. Wider musste Farkas den Hirsch alleine tragen. Auf alle Fälle würde es ein gutes Abendessen geben. Frogar freute sich auch sehr, das Farkas wieder da war und bedrängte ihn, solange Vilkas nicht da war, das er am nächsten Nachmittag mit ihm etwas mit dem Schwert üben würde. Akkirah nickte Farkas zustimmend zu und damit war das dann beschlossen. Der Rest des Abends erzählten dann Varis und Farkas was ihnen unterwegs so passiert war. Auf alle Fälle schienen Farkas und Varis sehr gut mit einander ausgekommen zu sein.

Auch am nächsten Morgen kam Marla zum Trainieren vorbei. Farkas erbot sich etwas mit ihr zu üben. Wieder beobachtete Akkirah sie. Marla machte auch gegen Farkas keine schlechte Figur im Umgang mit ihrer Waffe. Aela die zu Akkirah getreten war, bestätigte das es Hand und Fuß hatte, was Marla machte. Es schein als könne sie wirklich eine gute Ergänzung für ihre Truppe werden. Nur Frogar hielt weiterhin Abstand zu der Frau, aber versuchte es nicht offen zu zeigen. Am Abend gab es dann die Reste von dem Hirsch vom Vortag. Akkirah ging anschließend zeitig in ihre Gemächer und lass noch etwas. Mit Glück würde Vilkas morgen wieder bei ihr sein dachte sie und schlief dann mit dem Buch in der Hand ein.

Mitten in der Nacht wurde dann leise die Tür zu Akkirahs Zimmer geöffnet. Da sie die nächste zuvor schon immer zu wenig geschlafen hatte, war sie heute endlich mal fest eingeschlafen. Es war Vilkas der das Zimmer betrat. Er und seine Truppe hatten beschlossen als es dämmerte, kein Lager aufzuschlagen, sondern einfach nach Jorrvaskr durchzureiten. Athis wusste wie sehr es Vilkas zu seiner Frau drängte und auch Nerena hatte keine Probleme damit, trotz der Dunkelheit weiter zu reiten. Ihre Pferde waren noch fit genug um das mitzumachen. Und so stand Vilkas nun in der Tür und sah seine Frau auf dem Bett liege, das Buch, in dem sie gelesen hatte, immer noch in der Hand. Er musste lächeln. Am liebsten hätte er sie sofort in die Arme genommen, aber ihm war klar, dass es für sie etwas unangenehm gewesen wäre, solang er noch seine Rüstung anhatte. Er versuchte sich leise zu entkleiden, aber dabei wurde Akkirah dann doch wach. "Vil, mein Liebster", sie sprang so schnell aus dem Bett und stürmte auf ihn zu um ihn in die Arme zu nehmen, das er keine Chance hatte sich zu Ende zu entkleiden und so stürzten sie denn beide gemeinsam zu Boden, da Vilkas sein Gleichgewicht verlor. Auch er schloss sie in die Arme und küsste sie. "Ihr seit schon zurück? Ich habe nicht vor morgen mit euch gerechnet. Aber ich bin so froh das ihr wieder bei mir seid." "Ich habe euch vermisst mein Herz." Akkirah half Vilkas aus dem Rest der Rüstung und dann zog Vilkas ihr das Nachthemd aus und sie verschwanden gemeinsam im Bett und es dauerte lange bevor beide erschöpft und glücklich einschliefen.
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