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046 Ärger in Falkenring

Als Akkirah am Morgen aufwachte, war Vilkas schon längere Zeit munter. Sie kuschelte sich noch etwas an ihn und er nahm sie fest in die Arme. So blieben sie noch einige Zeit liegen, bis Vilkas den Anfang machte und langsam aufstand. Akkirah tat es ihm nach. Sie zogen sich gleich ihre Rüstungen an, denn sie wollten nicht lange rumtrödeln, daher nahmen sie auch schon gleich ihre notwendigen Sachen für unterwegs mit nach oben. Oben wartete schon ein reichhaltiges Frühstück auf sie, das Tilma wie immer frisch zubereitet hatte. Auch Frogar und Farkas saßen schon an der Tafel.

Akkirah wollte bevor sie was aß schnell runter zu den Ställen laufen, um Adelante noch etwas zu fressen zu bringen, bevor sie losgingen, aber Farkas hielt sie zurück. "Frogar und ich haben das schon erledigt", lächelte er. "So haben wir jetzt noch gemütlich Zeit zusammen zu sitzen.". Akkirah lächelte Farkas dankbar an und strich dem Jungen über das zerzauste Haar, in dem noch einige Heuhalme fest hingen. Nach dem Essen gingen alle Vier hinunter zu den Ställen. Dort verabschiedeten sie sich von einander und Akkirah und Vilkas ritten langsam los, erst mal Richtung Flusswald, wo sie am frühen Nachmittag ankamen. In Flusswald lief ihnen Gerdur über den Weg. Sie freute sich Akkirah mal wieder zu sehen und bat die beiden daher, doch in Flusswald zu übernachten Nach einigem zögern beschloss Akkirah hier zu übernachten. Sie verbrachten einen netten Abend mit Gerdur, Hod und ihrem Sohn. Als Akkirah sich nach Ralof erkundigte, mit dem sie damals gemeinsam aus Helgen vor dem Drachen entkommen waren, hörte sie, das er weiterhin bei den Sturmmäntel zu finden sei und für Ulfic kämpfte. Es schien ihm aber gut zu gehen, was Akkirah freute. Am nächsten Morgen brachen Vilkas sehr früh auf, denn sie wollten bis Falkenring kommen, damit sie nicht in der Wildnis übernachten mussten. Das Wetter, war zurzeit recht unbeständig und immer wieder kamen heftige Regen- oder Schneeregenschauer vom Himmel.

Am Abend erreichten Akkirah und Vilkas Falkenring. Sie brachten Adelante in dem Stall unter und gingen dann anschließend in den Gasthof, wo sie ein Zimmer für die Nacht nahmen. Nachdem sie dort ihr Gepäck untergebracht hatten begaben sich beide wieder in den Schankraum, denn sie hatten Hunger und Durst. Sie hatten sich gerade hingesetzt, als Akkirah wieder aufstehen wollte.
"Ich habe meine Kräuter in der Satteltaschen vergessen. Ich laufe schnell rüber zum Stall und hol sie fix."
"Bleibt hier, mein Herz", Vilkas hielt sie am Arm zurück. "Ich hole sie für euch. Bestellt ihr in der Zwischenzeit etwas zu essen für uns. Ich bin gleich zurück." Er gab ihr einen Kuss und ehe sie was sagen konnte war er schon losgelaufen. Sie sah ihm lächelnd nach.

Zwischenzeitlich war auch die Wirtin gekommen, um ihre Bestellung aufzunehmen. Akkirah orderte eine große Portion des hausgemachten Eintopfs mit Hirschfleisch für Vilkas und eine kleine für sich selbst und dazu zwei große Becher Met. Das Essen wäre in einer halben Stunde fertig, bekam sie zu hören. Akkirah nickte und setze sich zurück und wartete. Plötzlich wurde die Tür vom Gasthof schwungvoll aufgerissen. Ein kräftig gebauter Mann, der wie ein Schläger wirkte, betrat die Gaststube zusammen mit zwei weiteren wie Jäger aussehenden Männern. Er sah sich kurz um und ging dann zielstrebig zum Tisch, an dem Akkirah alleine saß und ließ sich auf dem Stuhl neben ihr nieder. Seine beiden Gefährten setzten sich an einen Tisch nahe der Tür hin.

"Was macht so eine hübsche Frau wie ihr alleine in diesem Kaff? Das kann ich nicht zulassen."
"Bitte sucht euch einen anderen Tisch, an dem ihr euch hinsetzt. Ich habe schon Gesellschaft."
"Also ich sehe hier niemanden außer mir, der euch Gesellschaft leistet. Also bleibe ich sitzen."
Die Wirtin war hinten in der Küche und hatte nicht mitbekommen, das Wargo der Schläger mit seinen Freunden gekommen war. Und die anderen Gäste, meist Jäger oder Holzfäller taten so, als wäre er nicht da. Niemand wollte sich mit dem Kerl anlegen.

"Ich bitte euch nochmals, euch einen anderen Platz zu suchen, andernfalls..."
"Andernfalls was?" Auf Wargos Gesicht erschien ein fieses Grinsen.
"Andernfalls bekommt ihr es mit mir zu tun", Vilkas der zwischenzeitlich wieder zurückgekommen war, baute sich hinter dem Kerl auf. "Verschwindet und lasst meine Frau in Ruhe." Seine eisgrauen Augen blitzen gefährlich. Wargo sah Vilkas geringschätzig an, stand auf und stellte sich breitbeinig vor Vilkas. Er war etwas mehr als einen Kopf größer als Vilkas und fast doppelt so breit.
"Habt ihr einen Laut von euch gegeben, Würmchen?"

"Da ihr scheinbar etwas mit den Ohren habt, wiederhole ich es gerne noch mal. Ich sagte: Verschwindet und lasst meine Frau in Ruhe." Vilkas Stimme war absolut ruhig. Wargo stieß ein spöttischen Lachen aus:" Der Wurm hat tatsächlich was gesagt." Dabei schaute er grinsend zu seinen Kumpanen rüber, die zu lachen anfingen. Urplötzlich änderte sich aber sein Gesichtsausdruck und man konnte die blanke Wut auf Vilkas sehen, der nicht die geringsten Anstalten machte, vor dem Kerl zurückzuweichen. Und dann fuhr die geballte Faust von Wargo auf Vilkas Kopf zu, der den Schlag aber erahnt hatte und geschickt auswich und seinerseits Wargo einen Kinnhaken verpasste, der leider nicht allzu große Wirkung zeigte. Als Akkirah das Größenverhältnis sah wurde ihr doch ein wenig flau im Magen, aber sie versuchte trotzdem Vilkas zuversichtlich anzulächeln. Sie war vom Tisch aufgestanden und hatte sich an die Seite begeben, wo sich ein paar Jäger hingesetzt hatten. An einem Gestell neben deren Tisch, war eine Halterung, an der sie ihre Bögen gelehnt hatten. Akkirah behielt sowohl den Kampf im Auge, als auch die Freunde von Wargo, die aufgestanden waren, aber sich nicht ins Geschehen einmischten und ihren Freund nur anfeuerten.

Wargos Wut hatte sich mit dem Treffer noch vergrößert. Wie ein wildgewordener Stier ging er auf Vilkas los, der immer wieder geschickt zur Seite sprang und den riesigen Kerl ins Leere laufen ließ und ihm dafür mit Konterschlägen erwischte, weiterhin ohne große Wirkung zu zeigen. Vilkas musste selbst aber auch den einen der anderen Streiftreffer einstecken. Einmal taumelte er etwas heftiger zurück, fing sich aber sogleich wieder. Er merkte auch wie Wargo langsam die Puste ausging, was den Kerl selbst noch mehr in Raserei versetzte, da ihm bewusst wurde, das er nicht unbedingt diesen Kampf gewinnen würde, wie er es gewohnt war.

Akkirah beobachtete den Kampf mit einer Mischung aus Angst und Stolz auf ihren Mann. Plötzlich, nachdem Wargo merklich langsamer wurde, blitze in seiner rechten Hand eine Klinge auf. Aber noch bevor er damit Vilkas zu Nahe kommen konnte, steckte in seinem Arm ein Messer, so dass er seine eigene Klinge fallen ließ. Vor Schmerzen schrie der Kerl auf und sank zu Boden. Akkirah hatte gut gezielt und mit viel Schwung geworfen, so dass das Messer ihm bis auf den Knochen gedrungen war.

Die zwischenzeitlich aus der Küche gekommen Wirtin, rief einem der Jäger zu, er möge die Wachen herbeiholen, damit diese Wargo ins Gefängnis wegen Tätlichkeiten ihren Gästen gegenüber werfen konnte. Akkirah hatte sich sicherheitshalber einen der Bögen der Jäger gegriffen und zielte auf den Schläger, bereit ihm einen Pfeil ins Herz zu jagen, sollte er eine falsche Bewegung machen. Seinen Freunde warnte sie: "Bleibt zurück, oder er ist ein toter Mann. Und ihr wärt die nächsten." Die Männer erkannten an der Art wie Akkirah den Bogen hielt, dass es nicht nur leere Versprechungen waren, sondern, das sie in der Lage war, das auch umzusetzen. Also blieben sie zurück. Vilkas ging vorsichtig auf Wargo zu, achtete dabei drauf, nicht in die Schussbahn von Akkirah zu kommen und zog ihm mit einem Ruck Akkirahs Messer wieder aus dem Arm und wischte das Blut an seinen Fellumhang ab. "Das nächste Mal solltet ihr verschwinden, wenn man es euch sagt." Vilkas Stimme war so eisig wie sein Blick. Dann ging er hinüber zu seiner Frau. "Das werdet ihr bereuen", hörte Vilkas noch die leise Stimme von Wargo hinter sich. "Der Jarl ist ein guter Freund von mir."

Es dauerte nicht lange bis zwei Wachen in den Gasthof gestürmt kamen. Sie packten Wargo, und fesselten ihn vorsichtig, Rücksicht auf seine Verletzung zu nehmen. Der Kerl war ihnen schon lange ein Dorn im Auge gewesen, aber sie wussten, dass der Mann vom Jarl in Schutz genommen wurde. Die Freunde von Wargo folgten ihnen.

Akkirah legte den Bogen wieder fort und nahm Vilkas erleichtert in den Arm. " Ihr wart großartig, mein geliebter mutiger starker Wolf. Ist euch auch nichts passiert, mein Liebster?" fragte sie besorgt, was Vilkas verneinte und ihr einen Kuss gab. Sie sah ihm ins Gesicht und erkannte sofort, dass er unterhalb des rechten Auges eine Verfärbung hatte. Sofort bat sie die Wirtin, ihr eine Schüssel mit kaltem Wasser und ein Tuch zu bringen, damit sie die Stelle kühlen konnte. Sie zog ihn zu ihrem Tisch und ließ ihn sich setzten. Die Wirtin kam auch sogleich mit der Wasserschüssel und dem Tuch. Akkirah nahm das Tuch und kühlte damit vorsichtig Vilkas die sich langsam bildende Schwellung. "Es tut mir leid das Wargo euch belästigt hat. Aber es freut mich, dass ihr ihm mal seine Grenze aufgezeigt habt. Euer Essen und Trinken geht auf Kosten des Hauses." Dann brachte sie den beiden zwei große Krüge mit Met. Es dauert nicht lange dann wurde ihnen auch ihr Essen serviert, auf das sie sich mit Heißhunger stürzten. Gleich nach dem Essen begaben sich Akkirah und Vilkas in ihr Zimmer. Akkirah schmiegte sich an Vilkas, als sie endlich im Bett lagen.

Am nächsten Morgen wollten Akkirah und Vilkas früh aufbrechen. Sie hofften so am Abend das Dämmergrab zu erreichen. Die Wirtin brachte ihnen ihr Frühstück und gab ihnen auch noch ein paar Vorräte für unterwegs mit. Akkirah bedankte sich bei der Frau und nachdem sie aufgegessen hatten begaben sie sich zum Stall um weiter zu reiten. Vor dem Stall wartet ein Bote auf sie.

"Ihr sollt zum Jarl kommen, um euch für euren Angriff auf Wargo gestern in dem Gasthof zu verantworten." Teilte er ihnen mit. Akkirah und Vilkas sahen sich ungläubig an, aber es bleib ihnen nichts anderes übrig, als dem Boten zu folgen. Sie betraten die Halle des Jarls, der allerdings noch nicht da war. Ungehalten fragte Vilkas, wo denn der Jarl wäre.

Eine der Wachen die in dem Raum standen antwortet: der Jarl ist gerade beim Frühstück und will nicht gestört werden, sobald er Zeit hat wird er kommen." "Entschuldigt bitte, aber wir haben nicht die Zeit hier unnötiger weise zu warten, wir müssen weiter." Man merkte Vilkas den Ärger an. Akkirah ergriff seine Hand um ihn zu beruhigen. Ihr gefiel das Ganze auch nicht, aber es hatte keinen Sinn sich drüber aufzuregen.

Nach gut einer Stunde erschien der Jarl endlich. Sowohl Vilkas als Akkirah mochten den Kerl auf Anhieb nicht. "Ihr seid hier um euch für den Angriff auf Wargo, einem guten Freund von mir zu verantworten", fing der Jarl an. "Ihr habt ihn ohne Grund angegriffen und dann noch mit einem Messer schwer am Arm verletzt. So etwas wird hier in Falkenring nicht geduldet und ihr werdet entsprechend dafür bestraft werden."

Akkirah fehlten die Worte und Vilkas wurde wütend: "Nicht wir haben euren Freund angegriffen, sondern er hat zuerst meine Frau belästigt und dann mich angegriffen. Ich habe mich nur verteidigt."
"Er sieht es etwas anders. Eure Frau hat sich mit ein Messer eingemischt, während er mit euch kämpfte und ihr scheinbar dabei wart zu unterliegen." Vilkas kochte vor Wut über diese Unterstellung. Er machte einen wütenden Schritt auf den Jarl zu, so dass er von den zwei Wachen neben diesem an den Armen gepackt und zurückgehalten werden musste. "Wargo war es, der unterlegen wäre. Als er das merkte, zog er ein Messer, um mich nieder zustechen. Darum hat Akkirah eingegriffen."
"Wargo und seine Freunde haben es anders dargestellt. Und da ihr Fremde seid, zählt ihr Wort mehr als eures."
"Wir gehören zu den Gefährten von Weislauf. Noch nie hat jemand unser Wort angezweifelt." Vilkas kochte vor Wut und Akkirah die schräg hinter ihm stand legte vorsichtig die Hand auf seine Schulter.
"Es sollte genug Zeugen im Gasthof geben, die bestätigen können, wie es abgelaufen ist." Vilkas versuchte ruhig zu bleiben.
"Die Verletzungen sind eindeutig. Wargo wurde mit einem Messer verletzt, ihr habt keine derartigen Verletzungen. Also werdet ihr an Wargo das geforderte Schmerzensgeld zahlen und dann könnt ihr Falkenring wieder verlassen. Die Summe beträgt 500 Goldstücke."

Vilkas verschluckte sich fast, als er das hörte. Auch Akkirah musste sich zusammennehmen um nicht falsches zu sagen. Zähneknirschend sagte sie: "Soviel Gold haben wir nicht dabei. Wir müssten im Laden etwas verkaufen um die Summe zusammen zubekommen."
"Gut. Ihr dürft unter Bewachung gehen, alleine. Euer Mann wird solange hier bleiben." Vilkas wollte widersprechen. Akkirah kam ihm zuvor nahm ihn in den Arm und gab ihn einen Kuss. "Warte hier bitte, ich bin gleich zurück und dann können wir diesen unseligen Ort wieder verlassen." Er nickte nur und so ging Akkirah in Gesellschaft einer Wache los um die 500 Goldstücke zusammen zu bekommen.

"Wo kann ich Kräuter verkaufen?" Die Wache führte sie zu einem kleinen Haus in einer Nebengasse. Akkirah betrat das Haus und die Wache blieb am Eingang stehen während sie mit der Alchemistin sprach und einige ihrer seltenen teuren Kräuter und Tränke, die sie dabei hatte verkaufte. Leider reichte es nicht aus. So musste sie doch noch zum Gemischwarenhändler. Der machte einen freundlichen Eindruck und war bereit für den Diamanten den sie bei sich trug eine anständige Summer zu zahlen. Damit hatte sie dann genug Gold zusammen um ihre "Strafe" entrichten zu können. Sie eilte zurück zum Jarl gab ihm das geforderte Gold und dann durften sie gehen. Zwischenzeitlich war es später Vormittag geworden und es war wieder trüber und regnerisch. Sie machten sich auf zum Stall, sattelten ihr Pferd und verschwanden so schnell sie konnten aus der Stadt. Hierher würden sie sobald bestimmt nicht zurückkommen.

Wegen des feuchten Bodens ließen Akkirah und Vilkas Adelante nur in einem langsamen Trab vorwärts gehen. Ab und an hörte man trotz des Wetters einen Vogel in den Bäumen zwitschern oder sah ein Reh am Wegrand fressen. Nachdem sie gut eineinhalb Stunden von Falkenring entfernt waren, wurde es noch nebliger, so dass sie es vorzogen nur noch im Schritt weiter zu reiten. Der Nebel schluckte so ziemlich alle Geräusche, was den Wald richtig unheimlich machte. Nach einer Weile wurde Adelante plötzlich unruhig und spitzte die Ohren. "Etwas stimmt hier nicht" flüsterte Akkirah Vilkas zu. Er stimmte ihr zu. Der Weg vor ihnen war kaum zu erkennen, schien aber von beiden Seiten von Felsen umgeben zu sein. "Wir sollten absteigen und den Weg verlassen. Ich kein gutes Gefühl weiter zu reiten", sagte Vilkas schließlich. Er sprang vom Pferd und Akkirah folgte seinem Beispiel. Dann begannen sie vorsichtig durch das Unterholz weiterzukommen. Akkirah führte Adelante neben sich und beobachtete die Stute genau, denn sie wusste, dass Adi früher etwas bemerken würde als Vilkas oder sie selbst. Das waren so die Momente, wo Vilkas es vermisste, das Bestienblut noch in sich zu tragen, denn damit hätte er selbst fühlen oder riechen können, ob und was für Gegner sich in der Nähe befanden.

Sie kamen nur langsam vorwärts, denn sie versuchten so wenig Lärm wie möglich zu machen, was sich mit einem Pferd an der Seite recht schwierig gestaltete. Dann hörten sie wie in der ferne durch den Nebel leise verzerrte Stimmen. Akkirah gab Adelante zu verstehen, auf sie zu warten und sie schlich sich vorsichtig mit Vilkas weiter. Sie versuchten dabei möglichst in einem Bogen in Richtung der Stimmen zu gelangen.

"Langsam müssten die doch mal hier aufkreuzen. Seid ihr euch sicher das sie wirklich in diese Richtung wollten, Wargo?" "Ja das bin ich", erklang die ungehaltene Stimme des Schlägers. "Sie haben dem Stallburschen gesagt, dass sie weiter nach Westen wollten. Also können sie nur hier entlang kommen." "Wer weiß was der Jarl ihnen als Strafe aufgebrummt hat", hörte man eine weitere Stimme lästern. Vielleicht hat er sie ins Gefängnis geworfen, weil sie die Strafe nicht zahlen konnte." " Er sollte sie nur aufhalten und nicht einsperren. Das war die Absprache." Wargo fluchte weil er mit dem Arm an einen Ast gestoßen war.
"Wir sollten leiser sein. Nicht das unsere Beute uns doch noch bemerkt." Ließ sich die eine vierte Stimme wieder vernehmen.

Akkirah und Vilkas sahen sich an. Dann nickten sie beide und es war beschlossene Sache, dass sie die vier Banditen, denn etwas anderes waren sie in ihren Augen nicht, erledigen würden. Akkirah nahm ihren Bogen zur Hand und Vilkas tat es ihr nach. Akkirah würde sich zunächst den ganz linken vornehmen während Vilkas sich den rechten vorknöpfte. So würden sie sich nicht ins Gehege kommen. Akkirahs Schuss, war sofort Tödlich. Vilkas hatte nicht ganz soviel glück, aber sein Opfer ging trotzdem schwer verletzt zu Boden. Die beiden verbliebenen Banditen sprangen auf. Darunter Wargo. Als er Vilkas erkannte nahm eine seine schwere Kriegsaxt und stürmte auf Vilkas los, der schon seinen Zweihänder gezogen hatte. Akkirah stürmte auf den vierten mit ihrem Schwert los und von ihr überrascht wurde, so das er nach drei Schlägen von Akkirah zu tödlich getroffen zu Boden ging, ohne recht zu wissen wie ihm geschah. Danach griff sie sofort wieder zu ihrem Bogen um notfalls Vilkas unterstützen zu können, denn Wargo würde bestimmt nicht fair kämpfen. Sie stand aber ungünstig da Vilkas immer in ihre Schussbahn geriet. Aber er benötigte ihre Hilfe auch nicht. Wargo war durch seine Armverletzung geschwächt und konnte seine Waffe nicht wie gewohnt nutzen. So hatte Vilkas ein leichtes Spiel und nach kurzem Kampf verlor der Schläger seinen Kopf.

Der von Vilkas Pfeil getroffene Bandit lag wimmernd am Boden. Als Akkirah seine Verletzung ansah, wusste sie, dass er nicht mehr lange Leben würde. Vilkas zog sein Messer und bereitete dem Leiden ein Ende, indem er den Mann sein Messer ins Herz stieß. Danach durchsuchten sie die Kerle, fanden aber nichts, was sich lohnte mitzunehmen. Akkirah stieß einen lauten Pfiff aus und kurz darauf kam Adelante angetrabt. Sie führten sie wieder auf die Strasse und setzten ihren Weg fort. Dadurch dass sie erst so spät loskamen mussten sie sich doch noch am Abend nach einer Unterkunft für die Nacht umschauen. Glücklicherweise hatte sich das Wetter wieder gebessert und der Regen hatte aufgehört. So bereiteten sie sich ein Lager in einem großen hohlen umgestürzten Baumstamm. Am nächsten Morgen legten sie dann das letzte Stück zum Dämmergrab zurück.
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