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040 Gut Riftwald

Nachdem Akkirah und Vilkas der Rattenweg verlassen hatten und an den Kanälen standen fiel sie ihm um den Hals. "Ihr wart großartig, mein Liebster." Dann küsste sie ihn. Er legte seine Arme um sie und erwiderte den Kuss ohne Worte. So standen sie einige Zeit im Schatten, bis sie Schritte hörten, die näher kamen. Eine Wache auf Patrouille. Sie lösten sich voneinander und Vilkas griff ihre Hand und sie gingen die Treppe hoch.

"Wo glaubt ihr, werden wir Maven jetzt finden, mein Herz?" fragte er auf dem Weg nach oben.
Akkirah überlegte bevor sie antwortete. "Entweder im Bienenstich oder zu Hause. Wir sollten im Bienenstich anfangen."
Vilkas hielt Akkirah weiterhin an der Hand und so gingen sie in den Bienenstich, der gut gefüllt war. Von Maven war aber nichts zu sehen. Also verließen sie den Gasthof wieder und gingen zurück zur Schwarzdorn Residenz auf der anderen Seite des Kanals. Maven war mit ihrem Mann und ihrer Tochter gerade am Essen, als sie eintraten und war über den Besuch recht ungehalten, wie es eh immer ihre Art war.

Ohne lange Umschweife erkundigte sich Akkirah nach den Schulden von Vald. Maven erzählte ihnen, das Vald etwas, das sie in der Akademie von Winterfeste bestellt hatte, abholen sollte. Eine ganz besondere Schreibfeder. Dummerweise ist er aber anschließend mit seinem Boot auf Felsen aufgelaufen und das Boot sowie der Gegenstand sanken auf den Grund des Sees. Vald war nicht in der Lage die Stelle wieder zu finden, wo das Boot untergegangen war. Er erinnerte sich nur, dass es nahe der kleinen Inseln bei Gut Goldenglanz war. Akkirah bedankte sich für die Auskunft und verließ dann schleunigst mit Vilkas das Haus. Sollten Akkirah und Vilkas die Schreibfeder finden, würde Maven Vald seine Schulden erlassen.

Bevor sie selbst zu ihrem Haus gingen, kauften sie noch ein paar Sachen für das Abendessen ein und gingen dann Heim. Da es dämmerte, brachte es nichts mehr, sich heute auf die Suche nach dem Gegenstand zu machen. Und auch die Rückseite des Hauses von Mercer anzuschauen, um den Mechanismus etwas genauer zu untersuchen wäre zwecklos im Dunkeln.

Im Honigkeim angekommen, legten sie ihre Einkäufe auf den Tisch und beschlossen ihre Rüstungen abzulegen und sich bequemere Sachen anzuziehen. Dabei setzte sich jeder auf seine Seite vom Bett. Akkirah war schnelle und als sie sich zu Vilkas umdrehte, wollte er sich gerade eine Hose anziehen. Sie konnte es sich nicht verkneifen sich von hinten an ihn ran zu schleichen, um ihn in den Nacken zu küssen Dummerweise verriet sie ein Schatten und plötzlich lag sie auf dem Rücken und er saß über ihr. Kaum hatte er das getan, erschrak er über sich selbst. Akkirah könnte das als bösartigen Übergriff ansehen, so wie es ihr Exmann wohl getan haben mochte. Er sah ihr Angstvoll in die Augen, bereit sofort zur Seite zu rutschen und sie freizugeben, wenn sie es wollte. Aber er sah in ihren bernsteinfarbenen Augen dasselbe Verlangen, das auch er empfand und so zog er ihr vorsichtig das Gewand, das sie gerade angelegt hatte wieder aus und beide gaben sich ihrer Lust hin und vergaßen dabei alles um sich herum.

Später standen sie wieder auf, da sie Hunger verspürten. Schließlich hatten sie seit dem Morgen nichts mehr gegessen. Akkirah überließ Vilkas die Herrschaft über die Töpfe und den Bratspieß und deckte selbst den Tisch und sah dann ihrem Mann zu wie er das Essen zubereitete. Dabei unterhielten sie sich über die Ereignisse des heutigen Tages und das was sie dabei empfunden hatten, was während des Essens noch weiterging. Akkirah war froh, das Vil nun wusste, dass sie ihr Kind verloren hatte, bzw. dass es ihm, seit er sie im Schneeschleierrefugium gefunden hatte, bekannt war. Sie gab ihm ihr Wort, beim nächsten Mal ihm sofort Bescheid zu geben, wobei sie auch gleich sagte, das sie vorerst kein Kind haben wollte und sich deshalb etwas von Acadia hatte geben lassen. Vilkas verstand das und würde mit drauf achten das sie ihre Kräuter jeden Morgen nahm. Nach dem Essen lief Akkirah schnell zum See runter um das Geschirr abzuwaschen. Vilkas blieb oben auf der Terrasse auf der Bank, die sie sich dort hatten hinstellen lassen. Die Sterne am Himmel leuchten hell und klar, die Monde waren nicht zu sehen, da sie hinter dem Haus waren.

Als Akkirah wieder hoch kam brachte sie das Geschirr schnell rein und ging dann wieder raus zu Vilkas und setzte sich neben ihn und legte den Kopf an seine Schulter. Er wirkte plötzlich so ernst und nachdenklich, wie er da so da saß.

"Worüber denkt ihr nach, mein Liebster?"
"Brynjolf…. Empfindet ihr irgendwas für ihn? Er wirkte so, als hättet ihr ihm mal gehört."
Akkirah setzte sich auf und sah Vilkas tief in seine eisgrauen Augen.
"Er ist ein Freund für mich. Nicht mehr und nicht weniger, genau wie der Grossteil der anderen, die zur Diebesgilde gehören. Er hat mir geholfen, als ich vor dem Nichts stand und hat mir eine neue Familie gegeben. Vielleicht wäre es anders gelaufen, wäre ich nicht nach Weislauf geschickt worden, wo ich mich dann entschloss, den Gefährten beizutreten und ich euch kennen gelernt habe. Erinnert ihr euch daran, als ich mit Aela nach Rifton ging? Ich gab euch euer Buch zurück und sagte, ich wüsste nicht ob ich zurückkommen würde. Ich sah die Traurigkeit in euren Augen, als ich ging. Und ich war hin und her gerissen, weil ich nicht wusste, was ich tun sollte. Damals wollte ich mit Bryn sprechen, um herauszufinden, was ich wirklich wollte. Aber er war nicht da und nahm mir so die Entscheidung ab. Und ich kam zurück nach Jorrvaskr. Wäre er damals da gewesen, dann wäre ich wohlmöglich heute an seiner Seite, sofern mich Mercer nicht anderwärtig um die Ecke gebracht hätte, denn scheinbar hatte dieser Kerl nie etwas für Neuzugänge überig. Aber es kam anders und ich bin nun mehr als Glücklich, wenn ich nur bei euch sein kann." Sie legte ihre Arme um ihn und küsste ihn. Er erwiderte ihr Umarmung und den Kuss und hielt sie einfach nur ganz fest.
"Ich wünschte ich könnte etwas gegen meine Eifersucht tun", seufzte er einige Zeit später.
"Ihr werdet es lernen damit umzugehen. Das heute war doch schon ein guter Anfang."

Sie saßen noch lange draußen, bis Vilkas merkte, wie Akkirah eine Gänsehaut von der nächtliche Kühle bekam und beschloss, das es besser wäre den Rest der Nacht doch lieber im warmen Bett zu verbringen.

Am nächsten Morgen war diesmal Vilkas vor Akkirah wach. Er fuhr ihr sanft durch die Haare, wovon sie erwachte. Sie sah ihn lächelnd an und dann standen beide auf. Vilkas kümmerte sich um das Frühstück, während Akkirah schnell runter zum Stall lief, um nach Adelante zu sehen. Nach dem Frühstück, das die beide wieder auf der Terrasse einnahmen, nahmen sie das Ruderboot und fuhren damit zu den kleinen Inseln Nahe von Gut Goldenglanz. Sie ließen den Anker zu Wasser und begannen den unter Wasser nach dem versunkenen Bot zu suchen. Nach vier Stunden, als sie schon recht erschöpft waren und fast aufgeben wollten, fanden sie was sie suchten. Zwischen den Wasserpflanze und Algen lagen die Überreste einen kleinen Bootes und dazwischen lag halb im Sand versunken eine kleine Schatulle. Vilkas hatte sie gefunden. Als er sie in ihr Boot gebracht hatten, versuchte Akkirah sie vorsichtig zu öffnen. Die Schatulle hatte die Zeit im Wasser gut überdauert und der Inhalt ist trocken geblieben, weil das Teil so gut abgedichtet war. Sie fanden eine merkwürdig aussehende Schreibfeder darin und beide spürten, dass irgendwas Magisches von dieser Feder ausging. Sie legten sie zurück in die Schatulle und ruderten abwechselnd zurück zu ihrem Haus. Nachdem sie eine Kleinigkeit gegessen hatten gingen sie sofort zu Maven Schwarzdorn. Diese bedankte sich, auf ihre unfreundliche Art, bei den beiden und schrieb dann eine Zettel, aus dem hervorging, das Vald von seinen Schulden befreit war.

Mit dem Schriftstück in der Tasche machten sich Vilkas und Akkirah auf zu dem Anwesen von Mercer Frey. Sie gingen zum Tor des Gartens auf der Rückseite des Hauses, wo Vald seine Runden drehte.

"Hey, Vald, ich möchte mit euch reden", Vilkas schaute sich den Kerl genauer an. Vald war wie die meisten Schlägertypen größter und kräftiger gebaut als Vilkas. Akkirah hielt sich im Hintergrund. Vald kam naher und warf einen geringschätzigen Blick auf Vilkas.

"Was wollt ich von mir? Ich habe weder Zeit noch Lust mich mit irgendwelchen daher gelaufen Leuten zu unterhalten. Als sprecht schnell oder verschwindet wieder."
"Ich glaube ich habe etwas, was ihr gut gebrauchen könntet. Einen Brief der euch eure Freiheit zurückgibt."
"Woher habt ihr das? Egal… damit bin ich frei und kann endlich aus diesem Kaff verschwinden. Hier nehmt den Schlüssel und grüßt Mercer von mir." Er lachte dreckig als er Vilkas den Schlüssel zuwarf und sich so schnell er konnte aus dem Staub machte.

Akkirah lächelte Vilkas zu. Er nahm den Schlüssel vom Boden auf und ging damit zum Hintereingang. Der Schlüssel öffnete zwar das Schloss, aber die Tür blieb geschlossen. Sie war zusätzlich, wie Brynjolf gesagt hatte von innen verriegelt. Also ging Akkirah zurück zur mauer und sah sich die hochgeklappte Rampe an und suchte nach dem Auslöser. Als sie ihn unterhalb der Rampe sah nahm sie ihren bogen und löste den Mechanismus mit einem Pfeil aus und die Rampe fiel herab. Glücklicherweise hatte Mercer Dämpfer einbauen lassen, so dass sie kaum Lärm verursachte

Vilkas und Akkirah schauten sich vorsichtig um, bevor sie hinauf gingen. Die Stadtwachen mussten sie ja nicht bei ihrem Vorhaben beobachten. So gelangten sie in das Obergeschoß des Anwesens. Oben trafen sie auf eine Wache, die sie nicht bemerkte. Akkirah hatte einen Knüppel dabei, mit der sie die Frau, die nicht bemerkte wie Akkirah heranschlich, niederschlug. Vilkas fesselte und knebelte sie so, das sie einige Zeit nach dem Aufwachen brauchen würde um sich zu befreien. Sie trafen noch auf zwei weitere Wachen die Akkirah auf die gleiche Art ausschaltete und Vilkas anschließend verpackte. In einem Raum entdeckten die beiden dann einen Ring, der beim ziehen eine geheime Wand in einem Schrank öffnete. Vorsichtig begaben sich beide in den dahinter liegenden Geheimgang, der in den Keller des Hauses führte. Akkirah übernahm die Führung. Sie hatte das bessere Auge für Fallen und versteckte Mechanismen.

Sie kamen nur langsam vorwärts. Mercer hatte sich wirklich jede erdenkliche Mühe gemacht unerwünschte Besucher fernzuhalten. In einem Raum war der ganze Boden mit Platten bedeckt, die sobald man drauf trat Feuerfontänen aufsteigen ließ, die einem gut einheizen konnten. Akkirah testete es indem sie eine schweren Sack auf die Platten warf. Leider hatten sie Akkirahs gute Tinktur und Salbe nicht dabei. Also mussten sie sich etwas anderes einfallen lassen. Ein schmaler Absatz führte um den Raum zur anderen Seite.

"Ich befürchte wir müssen darauf am Rande lang balancieren, um zur anderen Seite zu gelangen. Ich sehe im Moment keine andere Chance. Ich werde vorgehen. Möglicherweise kann ich auf der anderen Seite die Platten deaktivieren. Wartet bitte solange hier."
"Seit vorsichtig, mein Herz."

Sie nickte und machte sich dann auf den Weg zur anderen Seite. Es war nicht einfach und mehrfach war sie nahe dran, das Gleichgewicht zu verlieren, aber sie schaffte es trotzdem. Auf der anderen Seite fand sie tatsächlich einen Schalter. Mit Hilfe eines langen Stabs, den sie in einer Ecke fand testete sie die Druckplatten und als sich nichts tat, bat sie Vilkas vorsichtig rüber zukommen. Beim nächsten Hindernis mussten beide schnell sein, um nicht unter die gewaltigen Messer zu geraten. Das war für beide eine recht leichte Übung. Dann fanden sie den Raum, wo Mercer einen Teils seiner Beute untergebracht hatte. und auf dem Schreibtisch fanden sie eine Notiz die aussagte, was er als nächste tun würde. Des Weiteren stand dort auch, was er getan hatte.

"Wenn das man keine Falle ist", dachte Vilkas laut. Akkirah nickte.
"Aber egal, wir müssen das den anderen zeigen."
Sie folgten dem Gang weiter. Und plötzlich wusste Akkirah wo sie waren. In den Gewölben des Rattenwegs. Am Ende kamen sie in der Zersplitterten Flasche heraus.

Sie begrüßten den überraschten Vekkel und gingen ohne weitere Worte sofort in die Zisterne. Brynjolf stand am Tisch, wo sich sonst Mercer immer aufgehalten hatte und grübelte über die Geschäfts-Bücher.

"Wir haben die Informationen, wo sich Mercer aufhält", sagte Akkirah als sie sich dem Tisch näherten.
"Ich wusste, dass ihr es schaffen würdet." Er lächelte sie an, und danach nickte er Vilkas freundlich zur Begrüßung zu. Dieser erwiderte den Gruß.
Brynjolf nahm ihr die Notiz ab und lass sie durch. Wir sollten mit Karliah das weitere Vorgehen besprechen.
Akkirah fasste Vilkas bei der Hand und beide nickten zustimmend.
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