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030 Eine überraschende Erkenntnis

Am nächsten Morgen erwachte Akkirah wie meist recht zeitig, wobei ihr diesmal irgendwie leicht übel war. Nachdem sie einfach etwas Wasser getrunken hatte, das neben ihrem Bett stand, fühlte sie sich wieder etwas besser. Vilkas, der auch aufgewacht war und sie beobachtet hatte, fragte besorgt, ob es ihr gut ginge. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte. "Alles in Ordnung, mein Liebster, bin wohl nur zu schnell hochgekommen." Sie beugte sich zu ihm hinab, gab ihm einen Kuss und fing dann an sich anzukleiden. Als sie fertig war zog Vilkas die Decke weg und meinte: "Kommt, aufstehen. Oder wollt ihr heute nicht mehr aufbrechen?"

Er schnappte sich ein Kissen und warf es nach ihr und während sie es auffing schwang er sich auch aus dem Bett und legte seine Rüstung an. Dann verließen sie ihr Zimmer, setzten sich noch in den Schankraum und ließen sich ein Frühstück bringen. Als sie alles verspeist hatten, bezahlten sie ihre Rechnung und machten sich auf den Rückweg.

Sie holten Adelante aus dem Stall ab und ritten dann zunächst wieder Richtung Mortal durch den Sumpf. Da sie diesmal ein paar von den extrem giftigen und angriffslustigen Chaurussen ausweichen mussten kamen sie etwas zu sehr vom Weg ab. Dazu flog dann auch noch Zeitweise ein Drache über ihren Köpfen so, dass sie sich im Unterholz hielten, wo er sie nicht entdeckte und irgendwann scheinbar verschwunden war. Sie überlegten nun den Weg über den nördlichen Frostfelspass zu nehmen. Doch kurz bevor sie dort ankamen, tauchte der Drache wieder auf. Diesmal beschlossen Akkirah und Vilkas ihn zu erlegen. Der Drache hatte sich auf der Ahnenblutspitze eingenistet. Die beiden ließen Adelante am Fuß des Aufstiegs zum Bergspitze unten warten und sie hatten Glück, dass es sich um einen Frostdrachen handelte, denn ihre Vorräte an Schutzmittel gegen Feuerdrachen waren doch recht knapp, da sie ja nicht allzu viel Gepäck mitgenommen hatten.

Nach gut einer halben Stunde hatten sie den Drachen soweit, dass er sich nicht mehr in der Luft halten konnte. Er fing an zu Trudeln und musste oben auf dem Berg landen. Hier konnten Akkirah und Vilkas ihm ohne Probleme den Rest geben. Und wieder erfasste Akkirah ein Gefühl, das etwas in sie eindrang und sie sank wieder dabei zu Boden Vilkas kam zu ihr gelaufen und hielt sie in seinen Armen, bis sie sich wieder beruhigt hatte. Da brach dann auch schon die Dunkelheit herein. Auch wenn es hier oben recht zugig war, beschlossen sie doch hier im Schutz der seltsamen Mauer ihr Lager zu errichten. Akkirah stieß einen Pfiff aus und wenige Minuten später kam auch schon Adelante angetrabt. Diesmal kümmerte sich Akkirah um die Schlafstätte und fütterte das Pferd während Vilkas etwas zu essen vorbereitete. Da sie nicht sonderlich viel Holz hatten würde das Feuer wohl nicht lange vorhalten, also rollten sie sich bald in ihre Felle ein und schliefen Arm in Arm ein.

Morgens wurde Akkirah wach, nicht weil ihr kalt war, sondern weil ihr wieder leicht übel war und sie sich recht matt fühlte.
Bei Talos", dachte sie, "das ist doch nicht normal"

Sie krabbelte aus den Fellen und deckte Vilkas wieder ordentlich zu. Das Feuer war zwar runter gebrannt, aber es war noch ein wenig Glut vorhanden. Sie sammelte etwas Schnee in ihrem Becher und taute ihn auf, um dann das Wasser zu trinken, in der Hoffnung es würde wie am vorherigen Morgen helfen. Als sie den Becher geleert hatte ging es ihr immer noch nicht viel besser, aber sie bemühte sich, es sich nicht anmerken zu lassen, als Vilkas wach wurde. Sie wollte nicht, dass er sich Sorgen um sie machte, nur weil ihr etwas übel war.

Akkirah sammelte noch etwas Schnee ein, diesmal in den etwas größeren wasserundurchlässigen Beutel, damit auch Adelante etwas abbekommen könnte. Währenddessen rollte Vilkas die Felle zusammen und befestigte sie am Sattel. Sie aßen nur etwas trockenes Brot und das Wasser dazu, und dann brachen sie auf, um über den Pass zu kommen.

Über den Pass war eigentlich etwas falsch ausgedrückt, denn sie mussten durch den Berg hindurch. In der Passage, trafen sie auf einen Troll, der mit 2 Pfeilen schnell im Jenseits landete. Ansonsten kamen sie hier ohne weitere Vorkommnisse nach zwei Stunden durch. Auf der anderen Seite erwartete sie dann aber wieder eine Überraschung. Unterhalb des Passes befand sich Rannveigs Festung und hier trieben einige versklavte Geister ihr Unwesen. Es dauerte eine Weile, aber dann waren auch die versklavten Geister Geschichte. Sie überlegten kurz, ob sie in die Festung hinein sollten, um zu schauen, ob hier die Wurzel des Übels zu finden sei, aber sie wollten Heim, also zogen sie weiter. Sie erreichten am Nachmittag das Tal nahe beim Schwindlernest.

Sie beschlossen unten am Fluss halt zu machen, denn Adelante war doch etwas müde, da der Pass doch recht anstrengend war. Akkirah schoss zwei Kaninchen für das Abendessen. Vilkas sammelte Holz für ein Feuer. Hier unten reichte es zum Glück, nur ein Feuer zum Kochen zu machen, da es hier wesentlich wärmer war, als oben in den Bergen. Während Vilkas die Kaninchen ausnahm, nutzte Akkirah die Zeit für ein Bad im Fluss. Das Wasser war recht kalt, da es von oben aus den Bergen kam, doch fühlte es sich gut an. Vilkas beobachtete sie bei ihrem Bad. Dann beschloss er ihr zu folgen. Die Kaninchen würden schon nicht mehr weglaufen und die Gegend schien sicher zu sein, denn Adelante graste friedlich vor sich hin. Er legte seine Rüstung ab und sprang ins kalte Wasser. Akkirah tauchte ab und versuchte ihn unter Wasser zu ziehen, was ihr aber nicht gelang. Im Gegenzug versuchte er sie zu fangen, aber sie entschlüpfte ihm immer wieder lachend. Nach einer Weile verließen sie das Wasser wieder, denn und legten sich am Ufer zum Trocknen in der ihre letzten wärmenden Strahlen verbreitenden Sonne. Als es kühler wurde, kleideten sie sich wieder an, und Vilkas fing an die Kaninchen zu braten. Sie saß neben ihm und schmiegte sich an ihn und dachte wie schön das Leben doch wäre.

Nach dem Essen legten sie sich gemeinsam hin und schliefen beide Glücklich bis zum Morgen. Und wieder wurde Akkirah viel zu früh wach und fühlte sich unwohl und hätte sich am liebsten übergeben. Sie zwang sich aber das Gefühl zu unterdrücken bis die Zeit zum Aufstehen gekommen war. Vilkas lag friedlich schlafend neben ihr und hielt sie in seinen Armen, Sie wollte ihn nicht wecken oder beunruhigen. Am Nachmittag würden sie Weislauf erreichen, dann würde sie vielleicht Acadia aufsuchen und um Rat fragen, was mit ihr los sein könnte. Die Alchemistin kannte sich gut aus und sie wollte nicht die Heilerinnen im Tempel behelligen, da die dieser Tage wegen der Unruhen genug zu tun hatten. Nach einer Weile beruhigte sich ihr Magen wieder und sie fühlte sich besser. Dann erwachte auch Vilkas und schaute sie einfach nur lächelnd an. Sie lächelte zurück und dann löste sie sich aus seinen Armen und stand auf. Sie aßen die Reste von dem zwischenzeitlich alt gewordenen Brot und machten sich dann auf die letzte Etappe nach Weislauf, wo sie am frühen Nachmittag eintrafen.

Nachdem Akkirah und Vilkas in Weislauf ankamen, versorgten sie wie gewohnt zuerst gemeinsam Adelante im Stall, bevor sie ich in ihr eigenes Heim begaben, um sich selbst en wenig frisch zu machen und ihr Gepäck abzulegen. Anschließend gingen beide hoch nach Jorrvaskr, wobei Akkirah Vilkas bei der Hand nahm. Diesmal trafen sie ein paar mehr der Gefährten an. Farkas nahm zuerst seinem Bruder, dann Akkirah zur Begrüßung in den Arm. Athis und Ria folgten seinem Beispiel und selbst der kleine scheue Frogar ließ sich in den Arm nehmen. Akkirah freute sich sehr, dass der Junge nun schon zutraulicher wurde, nur reden wollte er scheinbar immer noch nicht. Aela war diesmal um Torvar unterwegs und deshalb nicht anwesend.

Tilma machte sich, wie zu erwarten war sofort in die Küche auf, um Akkirah und Vilkas eine ordentliche Mahlzeit auf den Tisch zu stellen. Und während die beiden am Essen waren berichtet Farkas, was sich seit ihrem letzten Besuch in Jorrvaskr zugetragen hatte. Im Großen und Ganzen lief es wie immer, nur musste man in letzter Zeit häufiger aufpassen, nicht in die Auseinandersetzungen der Kaiserlichen oder Sturmmäntel zu geraten. Und auch die Thalmoranzahl schien sich vergrößert zu haben, die durch die Orte zogen und kontrollierten, ob man sich an ihre Anweisungen hielt. In Weislauf selbst war es glücklicherweise recht ruhig, da der Jarl sich bemühte, neutral zu bleiben, was nicht unbedingt einfach war.

Nachdem Farkas alles erzählt hatte gaben Akkirah und Vilkas ihren Bericht ab, über das was sie die letzten Tage erlebt hatten. Dabei merkten sie alle kaum wie die Zeit verflog. Als Akkirah irgendwann anfing zu gähnen, meinte Vilkas, es wird langsam Zeit für heute zu gehen. Da ihre Kutsche nach Rifton erst in drei Tagen fahren würde hätten sie die nächsten Tage ja noch genug Zeit miteinander zu reden. So nahm Vilkas Akkirah in den Arm und ging mit ihr ins Brisenheim wo sie auch schon bald in tiefen Schlaf versank.

Der neue Morgen begann für Akkirah nicht besser als schon die letzten Tage. Wieder war ihr speiübel zumute. Sie bemühte sich, es vor Vilkas zu verbergen und machte sich schnell auf, um zunächst zum Stall runter zugehen und nach Adelante zu sehen und anschließend auf dem Markt fürs Frühstück einzukaufen. Als sie wieder ihr Heim betrat ging es ihr auch schon viel besser. Vilkas war in der Zwischenzeit auch aufgestanden und hatte schon Wasser aufgesetzt, damit sie sich einen Tee zum Frühstück kochen konnten. Nachdem sie ihr Frühstück aufgegessen hatten, gingen beide wieder hoch nach Jorrvaskr. Dort ging Vilkas mit Farkas und Athis auf den Übungsplatz und gemeinsam legten sie eine Trainingsrunde ein, etwas was Vilkas schon lange nicht mehr gemacht hatte.

Akkirah setzte sich gemeinsam mit Ria und Frogar zusammen und sie lasen dem Jungen abwechselnd aus einem Buch vor. Später erzählte Akkirah dem Jungen von ihrer Drachenjagd, und versuchte so gut es ging mit Kohle auf Papier einen zu zeichnen. Dem Jungen gefiel da Bild sehr und er brachte es schnellstmöglich in sein Zimmer und legte es dort in seinen Nachttisch. So war der Vormittag auch schnell herum und es wurde Zeit für das Mittagsmahl. Tilma gab sich wie immer die größte Mühe damit und alle machten sich in der großen Halle mit Heißhunger über die Speisen her. Nach dem Essen gingen die Männer wieder raus um noch etwas an ihren Fertigkeiten zu arbeiten. Ria brachte Frogar für seinen Mittagschlaf ins Bett und Akkirah beschloss, Acadia aufzusuchen. Sie Alchemistin freute sich sehr, ihre Freundin nach so langer Zeit mal wieder zusehen, merkte aber auch gleich das etwas nicht stimmte.

"Ihr seht etwas abgespannt aus, meine Freundin."
"Es geht mir auch irgendwie in letzter Zeit nicht so gut. Besonders morgens ist mir Speiübel."
"Seit wann geht das schon so?"
"Eigentlich erst seit ein paar Tagen."
"Ist es nur am Morgen so? Oder auch über den restlichen Tag verteilt?"
"Bisher nur morgens. Ich versuche es vor Vilkas zu verbergen, da ich nicht möchte das er sich Sorgen um mich macht."
"Hmmmm…Wann hattet ihr das letzte Mal eure monatlichen Blutungen gehabt?"
Akkirah sah Acadia überrascht an." Ich glaube es ist schon 2 Monde her, ich habe bei der ganzen Aufregung der letzten Zeit da nicht so drauf geachtet. Ich müsste aber normalerweise in den nächsten Tagen sie wieder bekommen, wenn ich den Stand der Monde richtig beobachtet habe."
"Nun, ich vermute ihr werdet sie nicht bekommen. Allen Anschein nach seid ihr gute Hoffnung und erwartet ein Kind. Aber noch ist es zu früh das wirklich zu sagen, daher solltet ihr noch ein paar Tage abwarten, bevor ihr es jemanden sagt. Ich werde euch aber auf alle Fälle ein Rezept für einen Kräutertee geben, den ihr Abends vor dem Schlafengehen einnehmen solltet. Den meisten Frauen in anderen Umständen bringt er bei den morgendlichen Beschwerden Linderung."
"Seit ihr euch da wirklich sicher? Ich kann es mir irgendwie nicht vorstellen" Akkirah wusste nicht so recht was sie sagen sollte.
"Nun, 100% genau sagen kann ich es euch nicht, aber horcht in euch rein und ich denke ihr werdet es selbst erkennen, wenn es an dem ist."

Akkirah schaute sich das Rezept an und überlegte ob sie alle notwendigen Zutaten dafür zu Hause hätte. Wenn nicht, könne sie später immer noch mal bei Acadia vorbeischauen und die fehlenden Dinge beschaffen. Sie bedankte sich erst mal bei der Alchemistin und ging dann erst mal nach Hause. Sie wollte erst mal alleine sein und diese Nachricht verdauen. Im Brisenheim angekommen legte sie sich oben ins Bett und tat was ihre Freundin ihr geraten hatte. Sie horchte tief in sich hinein und dann fühlte sie es. Irgendwas war da und es fühlte sich gut an. Trotzdem überkam sie Angst. Sie war ein Drachenblut. Würde das irgendwelche Auswirkungen auf das in ihr aufkeimende Leben haben? Oder war es doch nur Einbildung? Acadia sagte sie solle noch ein paar Tage warten, um wirklich sicher zu sein. Am liebsten wäre sie sofort zu Vilkas gerannt, um es ihm zu sagen, aber wenn es nun doch nicht so wäre? Nun ein paar Tage konnte sie sicherlich noch warten bevor sie es ihm sagte. Dann schlief sie einfach auf dem Bett ein.

Eine Stunde später wachte sie wieder auf. Ich sollte mich wieder hoch nach Jorrvaskr begeben, sonst wundern sich alle noch, wo ich abgeblieben wäre. Also ging sie nach oben und setzte sich dann oberhalb von Trainingsplatz auf einen Stuhl und sah den anderen zu, wie sie mit ihren Schwertern hantierten. Auch der kleine Frogar war dabei mit einem Holzschwert die Trainingspuppen anzugreifen. Vilkas stand hinter ihm und versuchte ihm immer wieder zu zeigen, wie er sein Schwert richtig hielt. Nach einer Weile beschloss Akkirah, es würde sicherlich auch ihr nicht schaden, mal etwas mit ihrem Einhänder zu üben. Sie bat Athis auf ihre Haltung zu achten und sie bei Bedarf zu verbessern. So verging der Nachmittag wie im Fluge und bald schon wurde es Zeit, dass das Abendbrot auf den Tisch kam. Anschließend wurde sich wieder lange über Geschichten und Abenteuern aus vergangenen Tagen erzählt. Spät in der Nacht gingen Akkirah und Vilkas nach Hause, wo sie auch bald das Bett aufsuchten, wobei Akkirah zuvor ihren Tee trank, wie Acadia es ihr geraten hatte.

Es schien zu wirken. Am nächsten Morgen erwachte, fühlte sie sich wesentlich besser als die letzten Tage. Sie schmiegte sich enger an Vilkas und schlief so noch etwas in seinem Armen ein.

Dieser Tag verlief ähnlich wie der vorherige und irgendwo waren Akkirah und Vilkas am Abend traurig, als sie sich von den meisten Gefährten verabschiedeten, um am nächsten Morgen die Kutsche zurück nach Rifton zu nehmen. Farkas verabschiedete sich von Akkirah und Vilkas direkt bei ihrer Abfahrt.
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